Volltext: Gmunden im Liede

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So dringt in Höh'n, die unerreichbar schienen, 
In alle Tiefen dringt des Menschen Kraft; 
Gefangene Geister lost er aus der Hast, 
Beschwört und zwingt sie herrisch, ihm zu dienen. 
D'rum laß dich, Alter, nicht vom Schlaf berücken! 
Du stehst, ein Felsenthurm, Wohl fest und treu, 
Allein die Zeit gebärt sich täglich neu; 
Bald schlägt sie über dich hin ihre Brücken. 
An die Nymphe. 
Du lockst, Sirene: „Komm du müder Greis, 
Dem sein Geschick, als dem verstoßnen Sohne, 
Schon frühe mit der Dornenkrone 
Die Scheitel schmückte, silberweiß. 
Dem, daß die Wunde nimmer heile, 
Der Frevler Hohn die schärfsten seiner Pfeile 
Zuvor mit Gall' und Gift getränkt, 
Eh' er sie dir in's Herz gesenkt. 
Steig' nieder, ein ersehnter Gast! 
Es blüh'n — nie welken sie -- hier schön're Rosen, 
Der Stirne Glut dir kühlend zu umkosen; 
Von Liedern klingt mein strahlender Palast. 
Hier lacht ein Himmel, ewig blau und heiter; 
Kein Sturm erschreckt des Friedens stille Bucht, 
O komm', mit Blumen kränz' ich dir die Leiter, 
Herab, und iß von meiner Gärten Frucht!
	        
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