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Der Wochenmarkt.
Ein weißer Nebel füllt die Luft,
Die Welt ist nicht zu sehen,
Einathm' ich nur den feuchten Duft,
Der Wind beginnt zu wehen.
Allmählich reißt die weiße Nacht
Und Sonnenschimmer kommen;
Der nackte Traunstein ist erwacht,
Von rothem Glanz umglommen.
Der Höllenberge Riesenchor
In seinen Schneegewanden,
Taucht einzeln aus dem Dunst empor,
Gebietend allen Landen.
Von Alpen her zu Alpeu hin
Fliegt Licht mit goldneu Flügeln,
Nur leichte Nebelwölkchen zieh'n
An tiefern Wälderhügeln.
Anfgläuzt der See, rollt grüne Flut
In frischer Morgenwonne,
In jeder feiner Wellen ruht
Und blitzt das Bild der Sonne.
Emporsteigt aus des Sees Grund
Ein Schloß mit Thurm und Zinnen,
Das Sagen und Legenden bunt,
Seerosen gleich, umspinnen.
Den grünen Ufern angebaut
Sind Hütten und Paläste;
Von Kirchen werden Glocken laut,
Und laden fromme' Gäste.
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