Volltext: Sagen und Denkwürdigkeiten aus dem Nibelungengau

solchen Spaziergang zur Donau unternahm, erschlug ihn ein £ands- 
knecht und seitdem trägt die Mühle zur Erinnerung das Bild. 
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14. Die AllerheiligengLeß im Jahre 1787. 
Auf dem Biege von Gottsdorf nach Hagsdorf steht ein 
einfaches Holzkreuz, das bei der sogenannten Allerheiligengief} im 
Jahre 1787, bei der bekanntlich die 4000 Joch umfassende „Scheibe“ 
ganz überflutet war, von den Ruten angeschwemmt und an derselben 
Stelle, wo es sich jetzt befindet, liegen gelassen und hernach aufge¬ 
richtet wurde. — Seitdem ist es natürlich mehrmals erneuert worden. 
— Geschichtliche Tatsache ist es auch, datz bei dieser größten Über¬ 
schwemmung der Donau eine Scheune in Markt Ardagger weggerissen 
und bei Säufenstein an das fand getragen wurde. Jn der Scheune 
standen sogar noch Blagen und Pflüge. — Der Bolkswitz wußte 
zu berichten, daß das Biegreißen der Scheune durch die Fluten so schnell 
uor [ich ging, daß sogar noch die Drescher mit ihren Dreschflegeln auf 
der Tenne standen, als die Scheune angeschwemmt wurde. 
15. Der Gemmelzipf. 
Jn der Tlähe des Eojatales heißt eine Blaldparzelle der „Semmel¬ 
zipf“. — Die Uolkssage berichtet, einstmals habe in der Gegend eine 
so große Hungersnot geherrscht, daß der Besitzer dieses Waldzipfels 
ihn um eine Semmel, beziehungsweise um einen £aib Brot, verkaufte. 
Besitzer dieses Blaldteiles ist heute die Herrschaft Persenbeug. — Jn 
ähnlicher Weise erzählt man, daß der „Kasbauernhof“ bei Persenbeug 
einst infolge der Hungersnot und Mißwachses um einen £aib Käse 
veräußert worden sei. 
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