Volltext: Sagen und Denkwürdigkeiten aus dem Nibelungengau

die die rote Säge angezündet hatte, am 19. Oktober 1714 enthauptet, 
ihr Leib auf dem Scheiterhaufen zu Asche verbrannt und diese bei 
Meiling, wo bekanntlich die tiefste Stelle der Donau in hiesiger Legend 
ist, in das Wasser geworfen. — 1598 wurden hier zwei Frauenspersonen 
enthauptet, die eine wegen Kindesmord, die andere, weil sie den 
Jrnfrid in Kothenhof und andere Leute unter Umgebung, dah an 
gewisser Stelle ein Schah vergraben sei, betrogen habe. — 16. Mai 1629 
wurden hier zwei arme Sünder mit dem Schwerte enthauptet und 
in der wiese daneben begraben. 
Dieses Kehberger-Kreuz war gleichzeitig auch ein Festkreuz, 
da man auf dem westlich auslohenden Acker die an der Fest Verstor¬ 
benen begrub. — Die Siechknechte, die diese Arbeit verrichteten, 
wohnten nach der Überlieferung in dem einsam gelegenen Hause 
auf dem Toberg. 
6in Kruzifix, das sich heute in dieser Wegkapelle befindet, gilt 
bei dem Volke als wundertätig und wurde schon vorzeiten Sterbenden, 
die allzulange in der Agonie lagen, aufgelegt. 
13. Der Lindwurm tm Lojatale. 
Jm Lojatale, das sich am linken Ufer der Donau gegen Korden 
erstreckt, stand seinerzeit eine Mühle, an deren Ausjenmauer ein 
uraltes St. ßeorgsbild angebracht war. Die Sage weih davon zu 
berichten: 
einstmals, vor uralten Zeiten, hauste in dem alten Srafitstollen, 
der sich vom Lojatale bis nach Fürholz bei Fersenbeug hinzieht, in 
der „Silbergrube“ ein Lindwurm, der von Zeit zu Zeit hervorkroch 
und das Lojatal herabwanderte, um in der Donau zu trinken, da ihm 
das Wässerlein des Lojabaches zu wenig ausgab. Als er wiederum einen 
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