Volltext: Sagen und Denkwürdigkeiten aus dem Nibelungengau

holte (ich noch eine ganze Reihe (einer Spießgesellen und dann be¬ 
gaben (ich alle wieder zum „Sausenden Stein“ und begannen gerade 
vor den Hallen des Gotteshauses miteinander ein Kegelspiel. Mit 
grimmer Illut schleuderten die einzelnen Teufel die Kugeln von (ich, 
daß der Berg erdröhnte und die Hallen des Heiligtums erzitterten; 
aber anstatt daß die Beter fluchtartig die Kirche verladen hätten, 
wie es der Teufel (ich erhofft hatte, blieben (ie erst recht in der Kirche 
und ließen (ich in ihrer Andacht nicht stören. 
Das verdroß nun den Teufel noch mehr. Jn (einer Wut (pie er 
Feuer und Schwefel. Dann befahl er den anderen Teufeln, sofort 
wieder in die Hölle hinabzufahren und er selbst begab (ich auf den 
Donatiberg. — Damals war dieser Berg noch nicht an (einer Spitze 
(o flach wie heute, sondern er trug am Gipfel viel kahles Gestein. 
Da riß der Satan von einem Felsgipfel ein Stück Stein herab und formte 
es in seiner Hand zu einer Kugel. Sein Entschluß stand fest, es sollte 
die ganze fromme Brut (amt dem Heiligtume zu Grunde gehen. 6r 
schleuderte die Steinkugel gerade auf das Kirchendach herab und es 
fehlte nur eine Haarbreite — doch eine unsichtbare Hand hielt die 
Kugel von dem Gotteshaute ab und zischend fiel sie in den Donau¬ 
strom, (odaß das Blasser hoch aufspritzte. Der Satan versuchte es ein 
zweites-, ein drittesmal, mit demselben Mißerfolge. Als zudem jetzt 
die geweihten Glocken des Gotteshauses zu läuten begannen, da 
gab der Teufel fein Spiel für verloren und fuhr in fein unterirdisches 
Reich wieder zurück. — Roch heute aber liegen die Kugeln im Strome, 
an denen sich das Blasser brausend bricht. Ja, man sieht auf einer 
Kugel, die aus dem Wasserspiegel hervorragt, sogar noch die Fu߬ 
spur, wo der Teufel gestanden, als er durch die Brandung wieder 
in die Hölle hinabfuhr. 
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