Volltext: Geschichte des k.k. akademischen Gymnasiums zu Linz

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A. Bibliotheken. 
a. Akademische (Lyceal- öffentliche) Bibliothek. 
Den Grund dazu legte die Erklärung der Kaiserin Maria 
Theresia, der zufolge die von der Landeshauptmannschaft bean 
tragte Vereinigung des von der erloschenen Gesellschaft Jesu zu 
Linz befindlichen Büchervorrates mit jenem zu Traunkireben 
keinem Anstand unterliege. Diese so vereinigte Bibliothek 
wäre ohne einen eigenen Bibliothekar dazu zu besolden, von 
einem der Professoren der Theologie zu besorgen (2. Juli 1774). 
Zu diesem Büchervorrate kam der des Jesuiten - Collegiums zu 
Steier hinzu und bald zeigte sich, da das Linzer - Collegial- 
gebäude zu einer Kaserne umzugestalten im Anträge war, die 
grosse Schwierigkeit, wo mit möglichster Schonung des Staats- 
schazes dieser literarische Schaz geborgen, und zum allgemeinen 
Besten soviel möglich zugänglich gemacht werden könnte. Die 
Landstände erklärten sich zwar bereitwillig, die vereinigte Biblio 
thek sammt dem Bibliothekar ins Landhaus aufzunehmen, auch 
das T h ü r h e im’s ch e (Khevenhill ersehe) Haus für die 
Unterbringung der Schulen, des musei physici, und des Lehrers 
der Physik zu erkaufen, vorausgesezt, dass ihnen die ganze 
Bibliothek eigentümlich übergeben, das Ernennungsrecht des 
Bibliothekars zugesichert, und der bisherige Beitrag von 1800 fl. 
järlich an den Jesuitenfond erlassen würde. 
Diese Anträge, in denen die Landesfürstin wenige Spuren 
von Uneigennüzigkeit und patriotischem Sinne gewahr wurde , 
wurden abgelehnt und die Bibliothek und das museum physicum 
in dem kaiserl. Schlosse unterzubringen befohlen (29. April 
1777), wo sie im zweiten Stocke nicht ohne grosse Besorg 
nisse im Falle eines Brandes wirklich untergebracht wurden. 
Zur Nachschaffung nötiger Werke wurde järlich 300 fl. aus 
dem Studienfonde bewilligt, doch sollte nicht bloss für ein 
Fach gesorgt, sondern die mögliche Gleichheit beobachtet, da- 
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