Volltext: Geschichte des k.k. akademischen Gymnasiums zu Linz

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8. Gymnasial - und Lyceal - Gebäude, 
Die Erzälung über das Gebäude, wo die gelehrten Schulen 
untergebracht waren, möchte nur in so ferne einiges Interesse ✓ 
haben, als die Leiden und Wehen des Vaterlandes jederzeit 
auch in diesem beschränkten Kreise schmerzlich mit- und nach 
gefühlt wurden. — So lange die Gesellschaft Jesu bestand, 
waren die hohem und niedern Schulen im sogenannten Schul 
trakte — gegenüber der Stadtpfarr-Kirche zweckmässig unter 
gebracht. Hier blieben sie auch nach der Auflösung der Ge 
sellschaft; ja am 4. März 1775 ergieng an den Administrator 
der Jesuitengüter, den Grafen von Falkenhain der Auftrag, zur 
bequemen Aufstellung des erweiterten physikalischen Kabinets , 
auch Lokalitäten des Kollegiums abzutreten. Da eine geräumige 
Kaserne mit jedem Tage fühlbareres Bedürfnis wurde, die 
Bürgerschaft den kostspieligen Bau zu bestreiten nicht im 
Stande war, wies man auf das Kollegium, als das zu diesem 
Zwecke geeignetste Gebäude hin und die Kaiserin gestattete 
endlich 1. August 1776 dass die lateinischen Schulen 
(Gymnasium und Lyceum) einstweilen in dem ehemals Garst- 
n er’ sehen Stifts hause, die Normalschule in der ehemaligen 
Landkanzlei — am Hofberge untergebracht, der Zins aber des 
Garstnerhauses von der hiesigen Bürgerschaft »für alle Zeit« 
entrichtet werden sollte. — Daher schloss die Bürgerschaft 
16. Sept. 1776, mit den Eigentümern des Garstnerhauses, 
Strasser und Furtmoser einen Bestandvertrag, worin sich 
jene verpflichtete für die Unterbringung der lateinischen Schu 
len in diesem Hause einen järlichen Zins pr. 300 fl. zu be- 
zalen. 
Im Spätherbste 1776 bezogen daher die gelehrten Schulen 
dieses Gebäude, fühlten sich aber bald so beengt, ja sogar 
bedroht, dass die Studien-Commission statt dieses baufälligen 
Schulgebäudes das Thürheimische — nachmals Kheven- 
hiller’sche — Haus zu mieten vorschlug. Propst Wittola,
	        
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