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bahn Constanta—Cernavoda von neuem völlig geschlagen und die
Verfolgung in nordöstlicher Richtung ausgenommen worden. Die
Rumänen führten aus den südwestlich Bukarest zurückgehaltenen
Kräften über Cernavoda Verstärkungen heran.
In Siebenbürgen hatte sich bis Mitte September die Lage fol¬
gendermaßen gestaltet:
Die Rumänen hatten eine Krästeverschiebung nach Norden vor-
genommen und im Maros-Tale die Verbindung mit dem russischen
Südflügel vollzogen. Es drückten konzentrisch vor (Skizze 5):
die Nord-Armee (4. Armee) unter General Presan (etwa
5 Divisionen*) uird eine Kavallerie-Brigade) in Anlehnung
an die russische Karpatenfront durch das Gyergyo-, Kelemen-
und Görgeny-Gebirge, mit linkem Flügel etwa von Kezdiva-
sarhely auf Szekely-Udvarhelh,
die 2. Armee, geführt vom General Grainiceanu (etwa 4Divi¬
sionen des II. und III. Korps mit 4 Kavallerie-Brigaden),
links anschließend aus dem Becken von Kezdivr'.sarhely—Kron¬
stadt bis südlich Fogaras,
die 1. Armee, befehligt durch General Culcer (in Stärke von
11 Brigaden und je einer Kavallerie-Brigade vom I., II. und
III. Korps) mit einer stärkeren Ostgruppe (General Mano-
lescu) durch den Rothen Thurm-Paß auf tzermannstadt und
mit einer Westabteilung über das Vulkan-Gebirge auf Pe«
troseny—tzatszeg.
Die bis zur Donau anschließende Orsova-Gruppe, eine ver¬
stärkte Division, sicherte zunächst die linke Flanke und die
rückwärtigen Verbindungen der in Siebenbürgen kämpfenden
Truppen gegen einen etwaigen Vorstoß aus dem Banat.
Um diese Zeit rollten seit vielen Tagen auf den nicht sehr
leistungsfähigen, eingleisigen Bahnen Siebenbürgens deutsche Ver¬
stärkungen heran. Kaum hat es im ganzen Weltkriege eine kriti«
*) Jede rumänische Division I. Linie hatte 20 Bataillone, i Eskadron,
12 Batterien mit 48 Geschützen, dazu kam Korps-Kavallerie und aus Haubitzen
bestehende Korps-Artillerie, so daß das aus 2 Divisionen bestehende Armee¬
korps betrug: 40 Bataillone, 10 Eskadrons und 30 Batterien mit 120 Ge¬
schützen.
Vogel, Die Betzeiung Siebenbürgens.
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