Volltext: Die Befreiung Siebenbürgens und die Schlachten bei Targu Jiu und am Argesch [33]

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hin in die Deckung von Häusern und Gärten. Infanterie eilt in 
wildem Laufe nach dem Dorfe. Westlich und südwestlich der Straße 
Balaria— Stilpu gehen deutsche Schützen vor und stürmen über 
die Straße. Dann kurzer blutiger Kampf südlich des Niaslov. 
Epuresti brennt. Deutsches Artilleriefeuer schlägt in das Dorf, 
und in wüstem Wirrwarr pressen sich in den Dorfgassen zerschos¬ 
sene Fahrzeuge, Geschütze und tote Pferde über gefallenen Ru¬ 
mänen zusammen. Die 9. Armee hat in den Kampf einge¬ 
griffen. Von ihr vorgerissen sind auch die Türken, die Kavallerie- 
Division Goltz sowie deutscher und bulgarischer Landsturm zum 
Angriff geschritten. In wilder Flucht versucht der Feind, den 
rettenden Abergang am Argesch noch rechtzeitig zu erreichen. Nur 
wenigen glückt das! Auch hier schlägt bereits deutsches Infanteric- 
und Maschinengewehrfeuer in die Flüchtenden. — Und nun be¬ 
wegt sich eine lange Marschkolonne aus dem brennenden Epuresti 
hervor. Ist es heller Wahnsinn, der den Feind noch einmal zum 
Angriff treibt? — — — — Weiße Tücher wehen und flattern 
— ganze Bataillone marschieren heran zur Abergabe! 
Selten vermögen Unterführer, fast niemals vermag die fechteride 
Truppe über den ihr gezogenen Rahmen der Kampfhandlung hin¬ 
aus einen umfassenden Aberblick über den Gang der Ereignisse 
zu gewinnen. Die Wandlungen und Schwankungen der Lage ver¬ 
spürt sie meist nur, wenn diese die eigene Frontlinie oder die 
nächsten Nachbargruppen treffen. Auch nach Abschluß größerer 
Operationen entschleiert sich selten das Bild der großen strate¬ 
gischen Züge. Erst dann erfahren vielleicht Führer und Trup¬ 
pen das tatsächliche Maß des Geleisteten, erkennen die innere» 
Zusammenhänge mit ihren nach allen Seiten ausstrahlenden Wir¬ 
kungen. Es ist Sache der oberen Führung, in den einzelnen Kampf¬ 
gruppen das siegessichere Vertrauen wachzuhalten, daß auch an¬ 
scheinend schwerste Krisen überwunden und zum Erfolge umge¬ 
wandelt werden. 
Blicken wir rückschauend aus dem begrenzten Felde der 217. Di¬ 
vision auf die große Operationslinie der Argesch-Schlacht, so sehen 
wir das Bild in anderen und erweiterten Zügen, als es jene 
tapfere Division übersah und kämpfend erlebte. (Skizze 15.) 
Die strategische Vereinigung der aus dem Gebirge vorbrechen¬
	        
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