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front-Reserve stärkere Kräfte abgegeben worden, deren Kampfkraft
durch das Einschieben der K. u. K. 24. Infanterie-Truppen-Divi-
sion bei der Gruppe Staabs nicht voll ersetzt werden konnte. Auf
dem äußersten linken Flügel war am 12. November dieOjtoz-Gruppe
wieder in den Bereich der 9. Armee übergetreten; hier hatte am
19.11. das Generalkommando XXIV. Reserve-Korps, mit General
der Infanterie v. Gerok an der Spitze, den Befehl übernommen.
Bei der K. u. K. 1. Armee (s. Skizzen 1 und 2) war die Lage
nach erheblichen Schwankungen und erbitterten Kämpfen durch
das Eingreifen der bayerischen Reserven wiederhergestellt. Bis nörd¬
lich des Ojtoz-Passes hatten die Russen den Rumänen den Schutz
der Moldau abgenommen.
Kämpfe in der Dobrudscha bis Mitte November. In der Ds-
brudscha waren die rumänisch-russischen Kräfte bis zum 21. Okto¬
ber völlig geschlagen worden*). Bei rastlosem Nachdrängen wurde
am 22. Constanta genommen, am 23. fiel Cernavoda; damit war
die außerordentlich wichtige Ouerbahn in der Dobrudscha völlig
in der Hand der siegreichen 3. bulgarischen Armee. Weiter ging
die Verfolgung durch die deutschen, bulgarischen und türki¬
schen Verbände, bis sie an der engsten Stelle zwischen Meer
und Donau in der Höhe des Lac Tasaul angehalten wurden. Hier
wurde, rechts angelehnt an den Lac Tasaul, links an die Donau
halbwegs Cernavoda und Hirsova, eine Verteidigungsstellung
ausgebaut, in der den vom 13. November ab einsetzenden
wütenden russo-rumänischen Anstürmen erfolgreich Widerstand
geleistet wurde. Auch neu herangeführte russische Verbände, unter
anderen das IV. sibirische Korps, vermochten das Schicksal nicht
zu wenden. Auf diese Weise waren etwa 6 russische Infanterie-
Divisionen, 1 rumänische Division und 1 russische Kavallerie-Divi¬
sion festgelegt. Ihnen gegenüber standen unter einenr neuen Ober¬
befehlshaber, dem Königlich bulgarischen General Neresosf, nur
4 Infanterie-Divisionen, davon 2 türkische des VI. Armeekorps.
Unter ihrem Schutze waren bereits starke Kräfte im Abmarsche und
in der Abbeförderung nach einem anderen Kampfplatze.
Aufstellung und Eingreifen der Donau-Armee. Jetzt war
nämlich der Zeitpunkt gekommen, wo ein schon lange vom Gene-
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