Volltext: Franz Stelzhamer und seine Beziehungen zu Groß-Piesenham und Salzburg

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So war es auch in Salzburg. Stelzhamer hatte hier sehr 
viele gute Freunde, von denen noch jetzt manche mit weißen 
Haaren unter uns wandeln. Man wusste seinen Wert Zu schätzen 
und sich in die mit seinem Wesen zusammenhängenden Eigenheiten 
zu finden. Trotz seines manchmal schroffen Wesens: 
Ä Mensch, der mä zwider is, 
Den sag i's gschwind, 
Und a Ding, das mä Mucken 
Macht, schlag i in Wind — 
war er in vielen Gesellschaften ständiger, immer gern gesehener 
Gast, so namentlich in der 1859 vom Lehrer Jos. Klingler 
gegründeten S ch l a p p g e s e l! s ch a f t im Müllner Bräustübl, 
die ihn auch zu ihren! Ebrenmitgliede ernannte. 
Von 1856—1868, in welche letzterem Jahre der vierte Band 
seiner Mundartgedichte erschien, hat der Dichter wenig von sich 
hören lassen. Er schrieb an seiner „Königin Noth" und arbeitete 
an einem Wörterbuche der österreichischen Dialecte, das ein Pendant 
zu Schmetters bairischem Wörterbuche werden sollte, aber nicht 
zum Abschlüsse gekommen ist. 
Die Feier seines 60. Geburtstages, aus dessen Anlass ihm 
die Liedertafel „Frohsinn" in Linz in den landschaftlichen Nedonten- 
sälen ein Fest veranstaltete, zeigt den Dichter in voller Frische. 
Damals sind die köstlichen „Sechzgä-Tänz" entstanden, in denen 
er sagt: 
I han, wannst mi lobst, 
Nu ä mäuserlfeins Gher 
Und dasieg's, wannst mi anlachst, 
Vo z'weidigst nu her. 
Leicht nehmä is ä Kunst, 
Und wer's kann, der lernt tragn, 
Was an anders nöt führt 
Äs an vierspänning Wagn. 
Am 25. November 1868 wurde unser Dichter in Maria- 
Plain bei Salzburg mit der Salzburger Privatlehrerin Fräulein 
Therese Böhm-Pammer getraut. Dieser ans gegenseitiger Neigung 
geschlossene Ehebund ist das Glück seiner sechs letzten Lebensjahre 
gewesen und hat der Harfe des gealterten, aber herzensjungen 
Dichters noch eine Fülle rührender Töne entlockt. Er hatte sich 
damit in den „höchsteigenhändig decretierten Ruhestand des erneuten 
Familienlebens" begeben, der sich in dem lieblichen Henndorf in 
Ruhe, Frieden und Sorgenlosigkeit abspielen konnte, da der Dichter 
durch Pensionen von Seiten der österreichischen Regierung und des 
oberösterreichischen Landtags in geordnete Verhältnisse gekommen 
war. Er, der sich nach Goethes Wort 
. . aus den Erwerb 
Schlecht, als ein Dichter, verstand.
	        
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