Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Während im Vorangehenden die geschichtliche Berechtigung, 
die Möglichkeit und Notwendigkeit einer medicinischen Hochschule 
erörtert wurde, sind die nachfolgenden Zeilen dazu bestimmt, zu 
zeigen, wo und in welcher Weise die medicinische Hochschule in 
Linz ihr künftiges Heim finden soll. 
Da sei zuerst erwähnt, dass das Linzer allgemeine Kranken¬ 
haus nicht nur über einen Grund verfügt, zu welchem der Ausbau 
des Krankenhauses in einer allen Anforderungen einer zu errrichtenden 
medicinischen Hochschule nöthigen Weise erfolgen konnte, sondern 
wo noch überdies ein hinlänglicher Raum für den Ausbau von 
Instituten für theoretische Lehrfächer zur Verfügung stünde. 
Während nämlich die Parcelle 595 (siehe den Situationsplan) 
zum Ausbaue der Kliniken mehr als hinlänglich wäre, käme die 
Parcelle 597 für den Ausbau dreier Gebäude, nämlich eines für die 
descriptive und topographische Anatomie, für die pathologische 
Anatomie und für die gerichtliche Medicin, eines zweiten für die 
Physiologie, Experimental-Pathologie, allgemeine und pathologische 
Chemie und eines dritten für die Pharmacologic, die Decanatskanzlei, 
Quäkstur und die Facultätsbibliothek in Betracht. 
Für die Unterbringung der geburtshilflich - gynäkologischen 
und der psychiatrischen Klinik würde das Land in der bekannt 
generösen Weise sorgen, wozu übrigens zu dem bereits in der 
Gebär- und Irrenanstalt Bestehenden nicht viel zu geschehen hätte, 
während die Kinderklinik in dem bereits bestehenden Isabellen- 
Kinderspitale etabliert werden konnte. 
Die Lehrkanzeln für Mineralogie, Botanik, Zoologie und Physik, 
werden nicht in Betracht gezogen, da ja ohnehin in den Plan der 
neuen medicinischen Studienordnung diese Gegenstände nicht auf¬ 
genommen werden sollen.