Volltext: Die Abenteuer des Fliegers von Tsingtau [23]

schwach zum Umsinken, da ich das Fieber noch 
nicht ganz überwunden und seit drei Tagen außer 
Chinin nicht das geringste in den Magen be 
kommen hatte. Die Sonne brannte auf die 
Felswände herab, und dann der seelische Zustand, 
die Hoffnungslosigkeit! 
Trostlos! 
Immer höher ging's durch schmale, erhitzte 
Gassen, bald verschwanden die Häuser unter uns, 
steile, nackte Felsen an beiden Seiten. Nach einer 
Stunde hatten wir die höchste Spitze des Gibral 
tar-Felsens erreicht. Kommandorufe erschollen, 
Drahthindernisse und eiserne Tore wurden ge 
öffnet, dumpf schlugen sie wieder ins Schloß, 
Ketten und Riegel klirrten. 
Gefangen! 
Nun wurden wir zuerst zur Polizeiwache ge 
bracht und einem Verhör unterzogen. Ich pro 
testierte energisch und verlangte, umgehend vor 
meinen Konsul geführt zu werden, wie mir von 
dem englischen Offizier ausdrücklich zugesichert war. 
Ein bedauerndes Lachen war die Antwort. Ach, 
wir waren ja nicht die ersten, die so herauf 
gebracht waren und dasselbe Ansinnen gestellt 
hatten. Wie unendlich viele haben wohl hier 
oben gestanden und endgültig ihre Hoffnungen 
begraben müssen! 
Jetzt begann die körperliche Untersuchung. 
„Hat jemand von den Gefangenen Geld bei 
sich ?" 
Keiner antwortete selbstverständlich. Wir muß- 
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