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Hinter Mauern und Stacheldraht
«T^er englische Offizier beruhigte mich: „Seien
«^>Sie versichert," sagte er mir, „Sie können
heute noch in Gibraltar Ihren Schweizer Konsul
sprechen; wenn der die Richtigkeit Ihres Passes
bestätigt, dann find Sie am selben Lage frei."
Was es damit auf sich hatte, erfuhr ich nur zu
bald. Die Dampfbarkasse rauschte dem Lande zu,
und bald legte sie am inneren Teil des Kriegs
hafens an.
Zehn Soldaten mit aufgepflanztem Seiten
gewehr standen an der Anlegestelle bereit. Einige
kurze Befehle, die paar Sachen, die wir mit
genommen hatten, nahmen wir selbst auf den
Buckel, dann mußten wir uns in zwei Reihen auf
stellen, die zehn Soldaten umringten uns, und
auf das Kommando „Quick marsh“ setzte sich
der traurige Zug in Bewegung.
Alles mit mir und um mich herum geschah wie
im Traum. Ich war überhaupt kaum fähig, einen
Gedanken zu fassen, so war ich niedergeschmettert.
Gefangen!
War es wirklich wahr? Gab es so etwas
überhaupt?
Es war entsetzlich, unfaßbar! Wie ein Ver
brecher wurde man hier entlang geführt, und wie
Verbrecher wurden wir von der Bevölkerung, an
der wir vorbeigehen mußten, angesehen. Die
Soldaten trieben uns zur Eile an. Ich war