Volltext: Unsere Offiziere

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Verantworiungsmui eines Generalstabs- 
Offiziers. 
In den Kämpfen vor K. versagte plötzlich die telephonische 
Verbindung zwischen dem Armeekommando und einer vorn be¬ 
findlichen Division, an die dadurch ein wichtiger Befehl nicht mehr 
übermittelt werden konnte. Es bestand nun die Gefahr, daß die 
betreffende Division, in Unkenntnis der allgemeinen Lage und der 
neuen Verfügungen des Armeekommandos, sich allzu ^weit in dem 
stark bewaldeten, unübersichtlichen Terrain vorwage. Da erhält 
Hauptmann des Generalstabes Ludwig Frank den Befehl, unter 
allen Umständen die Verbindung mit der Division wieder her¬ 
zustellen und ihr den Befehl zur Einpassung in die neue Ver¬ 
teidigungslinie zu überbringen. Es wird ihm ein Zug Infanterie 
mitgegeben, mit dem er sich —es ist schon gegen Abend — auf die 
Suche nach der Division begibt. Es gelingt ihm, trotz der schweren 
Orientierung in dem vollkommen verfinsterten Waldgelände, den 
Anschluß zu finden. Er hat aber unterdessen erkannt, daß die 
Division in allen ihren Teilen bereits viel weiter vorgerückt ist, 
als das höhere Kommando annahm, und daß dies für die all¬ 
gemeine Gefechtslage nicht nur nicht von Nachteil, sondern sogar 
sehr günstig sei. Und er entschließt sich nun, indem er die schwere 
Verantwortung auf sich nimmt, den früheren Befehl nicht zu über¬ 
mitteln, sondern dem Divisionskommando vielmehr nahezulegen, 
es möge in der bisher erreichten Stellung ruhig weiterhin ver¬ 
bleiben. Und tatsächlich erweist sich dies am nächsten Tage von 
großem taktischen Vorteil für die weiteren Kämpfe.
	        
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