Volltext: Unsere Offiziere

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faltiges, geeintes Krachen! Auf volle hundertzwanzig Schritte ist 
kein Stückchen von der Brücke mehr zu sehen! 
Wie durch einen Zanberschlag schweigt das wütende Feuer 
der Russen. Die drüben sehen stumpf auf das aufwirbelnde Wasser. 
Als der Fähnrich drüben mit dem Abtragen der Brückendecke be¬ 
gonnen hatte, da schossen sie noch wie toll. Jetzt hilft das nichts 
mehr. Es gibt nichts zu tun für heute und in diesem tödlichen 
Schweigen sammeln sich die Unseligen und ziehen sich unverfolgt 
vom Ufer zurück. Das Krzeszower Detachement ist bis auf den 
letzten Mann in Sicherheit gebracht; bis auf den letzten Mann, 
den der kaltblütige Fähnrich auf der schon halbzerstörten Brücke 
im Heulen des Jnfanterieschnellfeuers, im Sausen der Schrapnell¬ 
saat, ruhig abgewartet hatte. 
Er erhielt die goldene Tapserkeitsmedaille. 
Heldenmütige Mhrung- 
Eines der Landsturmregimenter, die fast augenblicklich nach 
ihrem Eintreffen auf dem nördlichen Kriegsschauplatz ins Feuer 
kamen, war das dritte Grazer Regiment. Die Familienväter, Ar¬ 
beiter und Bergbauern, trotzten den fürchterlichen Verlusten und 
schlugen sich wie die Löwen. Dieses Regiment verlor seinen Kom¬ 
mandanten Oberstleutnant Friedrich Teppner und einen großen 
Teil seiner Offiziere gleich in den ersten Gefechten und war trotz¬ 
dem nicht aus der Haltung zu bringen. Bei Peterhof rettete dieses 
Landsturmregiment geradezu den Erfolg und den Ruhm des Tages! 
— Die Steirer standen, sie standen und ließen sich nicht zurück¬ 
reißen! Hauptmann Johann Harter des Infanterieregimentes 
Nr. 44 und die anderen Tapferen hielten ihre Schwarmlinien im 
verheerendsten feindlichen Feuer, sechshundert Schritte von den er¬ 
probtesten russischen Linienregimentern, in eiserner Disziplin, hielten 
ihre Leute, die trotz der einreißenden Verwirrung kaum zu wanken 
begannen, zurück, ermunterten sie und wenige Minuten nachher
	        
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