Volltext: Unsere Offiziere

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Atem und regungslosen Gliedern — die verborgenen Späher zu¬ 
sehen, wie zehn Schritte von ihnen eine russische Batterie auf¬ 
gestellt wurde, was natürlich eine willkommene Bereicherung für 
die Skizze des Patrouillenführers war. Stundenlang kamen und 
gingen russische Mannschaften und Wagen an ihnen vorbei, 
aber ihre Regungslosigkeit schützte sie vor jeder Aufspürung, bis 
dann in der Dämmerung der Durchbruch zur eigenen Armee 
unternommen werden konnte. Wieder mußten sie so nahe, daß 
sie deren Gespräche hören konnten, an russischen Streiftruppen 
vorbei, aber die Dunkelheit war ihnen günstig und sie marschierten 
glücklich zum Ausgangspunkt ihres Erkundigungsganges, zum 
Dnjestr, zurück. Wie groß war aber das Erstaunen der wackeren 
Patrouille, als sie den Brückenkopf von den Unseren schon ver¬ 
lassen und die beiden Brücken gesprengt fand! Schon waren 
Landleute tätig, für die Russen die gesprengten Teile wieder her¬ 
zustellen, aber Leutnant Striz störte sie energisch bei diesem Vor¬ 
haben. Mit dem Kolben wurden sie weggetrieben, die Bretter 
fortgenommen und auf einem improvisierten Floß übersetzte die 
Patrouille nun den Dnjestr. Nach 36 Stunden Marsch, Hunger, 
Durst und Kampf bekamen die Leute in Nirniow endlich etwas 
Milch und Brot, nach kurzer Stärkung und Rast wieder weiter 
marschierend, und nach fünfzig Stunden erfolgreicher Abwesenheit 
konnte Leutnant Striz seine wichtigen Meldungen sowie die ge¬ 
samte Mannschaft beim Regiment überstellen. 
Der Seelsorger im Schrapnellfeuer- 
Nicht nur Tröster der Kranken, Seelsorger der Sterbenden, 
sondern auch Prediger des Mutes und Künder der Begeisterung ist 
den Soldaten der tapfere Feldkurat' Anton Wladimir Szebec 
(zugeteilt der 37. Feldartilleriebrigade) gewesen. Mit einer Feurig- 
keit ohnegleichen, erfüllt von patriotischem Sinne, hat er leiden¬
	        
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