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stürmisch nachdrängenden Russen, flog das leichte Holzgerüst in
die Luft.
Der nicht zu brechende Mut und die Treue dieses einzigen
Mannes hatten vermocht, was allen ausgeschickten Patrouillen ver¬
hängnisvoll geworden war — die Rettung des ganzen braven
Honvedbataillons aus hoffnungsloser Verlassenheit mitten unter
Feinden.
Ein Maschinengewehrkommandant.
Am 7. November nahm die Brigade, bei der auch ein Bataillon
des Beszterczer 63. Infanterieregimentes eingeteilt war, eine Ver¬
schiebung ihrer Gruppierung vor. Das Bataillon hatte die Auf¬
gabe erhalten, diese Verschiebung zu decken und sich hiezu der
Höhen nördlich R. zu bemächtigen. Noch ehe das Bataillon den
Höhenkamm erreichen konnte, war jedoch der Gegner in Überzahl
über ihn hervorgebrochen, hatte sich festgesetzt und das Bataillon
nicht nur mit Jnfanteriefeuer zu überschütten begonnen, sondern
auch drei Maschinengewehrabteilungen in Tätigkeit gebracht. Die
Lage für das Bataillon Ott war überaus kritisch geworden. Es
verfügte nur über eine Maschinengewehrabteilung, aber diese brachte
dem bedrängten Bataillon nicht nur Rettung, sondern auch vollen
Erfolg. Blitzschnell die Situation erfassend, hatte Oberleutnant
Georg Rimbäs, der Kommandant der Maschinengewehrabteilung,
einen seitwärts gelegenen Wasserriß entdeckt, von dem aus eine
flankierende Wirkung gegen den Feind möglich war. Es gelang
ihm, rasch und vom Gegner ungesehen, seine Maschinengewehre in
den Wasserriß zu placieren. Und nun sandte der Oberleutnant,
ein Gewehr selbst bedienend, in rasender Aufeinanderfolge Schuß
auf Schuß in die Linien der Russen. Die Höhen wurden vom Ba¬
taillon genommen und der Gegner geworfen. Während dieser sich
in Unordnung zurückzog, grub sich das Bataillon rasch in die