Volltext: Unsere Offiziere

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Mit zerschmetterter Hand. 
Eine ganz außerordentliche Spannkraft des Willens, eine das 
gewöhnliche Maß der Pflichterfüllung weit übersteigende helden¬ 
hafte Haltung hat der Reserveleutnant Ferdinand Pehn des 
100. Infanterieregimentes im Gefechte zunächst Majdan Skrzyniecki 
am 27. August gezeigt, die wahrhaft denkwürdig ist für den Geist 
unserer Offiziere. Eine befestigte Stellung des Feindes ist zu 
nehmen, die Infanteristen stürmen an, allen voran der tapfere 
Reserveleutnant. Da trifft ihn eine Kugel und reißt ihm eine klaf¬ 
fende, stark blutende Fleischwunde. Leutnant Pehn stürmt weiter. 
Zweihundert Meter vom Feind ■— er ist gerade bestrebt, die 
Schwarmlinie einheitlich vorzubringen — zertrümmert ihm eine 
Schrapnellfüllkugel die rechte Hand, blutige Splitter und Fetzen 
hängen von dem nun wehrlosen Arm. Aber er verbeißt den rasen¬ 
den Schmerz und harrt aus, bis ihm ein zweites Schrapnell in 
furchtbarer Symmetrie die linke Hand zerschlägt. Nun erst muß 
er weichen, aber seine Tapferkeit ist von den Soldaten mit Be¬ 
wunderung bemerkt und als Ansporn empfunden worden. Das 
Militärverdienstkreuz mit der Kriegsdekoration schmückt heute den 
verwundeten Helden. 
Beim Jägerhause von Powitensky war am 11. September 
einer der traurigsten Verbandplätze in diesem Kriege, der so oft 
das Zeichen des roten Kreuzes nicht geschont hat. In das Stöhnen 
der Sterbenden und Schwerwunden mischte sich das Krachen ein¬ 
schlagender Granaten schwersten Kalibers, und wo ein solches 
Geschoß herniederheulte, dort war auch gleich ein Grab offen für 
einen jener Ärmsten, die hier unter den Augen der opfervoll ar¬ 
beitenden Ärzte hilflos lagen und nacheinander in Stücke gerissen 
Der Tröster m Todesnot.
	        
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