Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Gemeinsamkeit- 
Am 25. Oktober 1914 tobte ein heftiges Gefecht in der Um¬ 
gebung des Schlosses Rudnik. Oberleutnant Josef Kellner des 
königlich ungarischen Landwehr-Infanterieregimentes Nr. 11 hatte 
in der Nähe dieses Schlosses mit seiner Maschinengewehrabteilung 
eine gut gedeckte Stellung inne. Am nahen Ufer des Sanflusses 
befand sich zu jener Zeit eine Beobachtungsstation unserer 'Ar¬ 
tillerie. Plötzlich erhielt Oberleutnant Kellner von einer Or¬ 
donnanz jener Station die Meldung, es sei durch einen Zufalls¬ 
treffer die telephonische Leitung zwischen den Geschützen und dem 
Beobachter durchgeschossen worden, so daß eine wirkungsvolle Feuer¬ 
leitung der Artillerie nicht mehr möglich sei. Sofort entschloß 
sich der Oberleutnant, der Bruderwaffe helfend beizuspringen, ob¬ 
gleich er dazu nicht verpflichtet war. Er stieg, dem Hagel der 
feindlichen Maschinengeschosse zum Trotz, aus seiner gesicherten 
Deckung, lief der betreffenden Stelle längs der Leitung zu und 
vermochte sie tatsächlich nach einiger Mühe wieder herzustellen. 
Auch auf dem Rückwege zu den Seinen blieb er unverletzt. 
Der opfermutige Offizier hatte damit der ganzen Sache einen 
großen Dienst geleistet, denn bald darauf gelang es unserer Ar¬ 
tillerie, eine feindliche Brücke, auf die es vor allem abgesehen 
war, vollkommen zu zerstören. 
Arzt und Held- 
Als Frontoffizier'ging der Doktor der Medizin Josef Kern¬ 
mayer in den Krieg. Der empfindliche Mangel an Ärzten ver¬ 
anlaßte ihn, der Kommandierung in das militärärztliche Offiziers¬ 
korps nachzukommen und die weiße Armbinde mit dem roten Kreuze 
zu nehmen. Aber wahrhaftig, dieser Arzt lud die Gefahren beider 
Berufe reichlich auf sich. Er suchte den Tod sozusagen geflissent¬