Volltext: Die Schlacht bei Grodek-Lemberg [24]

Die Durchbruchsschlacht bei Grodek—Magierow 
77 
den Stoß in den Rücken Mackensens noch immer nicht verzichtet 
hatte, bewiesen heftige Gefechte der erzherzoglichen (4.) Armee, 
die sehr ernste, von starken Kräften vorgetragene russische Angriffe 
bei Podsosnina abzuweisen hatte.--- 
In der Nacht vom 21./22. ging derRussevor dem XXXXI. Reserve- 
Korps zurück. Was blieb ihm trotz tapferer Verteidigung der Berg¬ 
werkhöhe anderes übrig? Im Norden stand der Österreicher-Ungar 
bereit, ihn in der Flanke zu packen, und im Süden hatte das 
Beskidenkorps sich durch den Durchbruch nördlich Zaszkow zwi¬ 
schen Lemberg und ihn geschoben. 
Die Truppen des Generals v. Francois hatten aufgepaßt und 
stießen, die russischen Nachhuten vor sich hertreibend, noch in der 
Dunkelheit nach. Bereits um 6 Uhr vormittags des 22. Juni 
haben 81. und 82. Reserve-Division und die Bayern der 11. Divi¬ 
sion Zolkiew erreicht und damit den Russen die von Lemberg 
nach Norden führende große Straße entrissen. Das Beskiden¬ 
korps nahm mit seiner 25. Reserve-Division frühmorgens in schnei¬ 
digem Ansturm die Höhe 344 südwestlich Wiesenberg und legte 
bis 9 Uhr vormittags mit der 35. Reserve-Division Hand aus 
Kulikow. Es wurde vom Generalobersten v. Mackensen noch ein¬ 
mal angewiesen, die von Lemberg über Zoltance nach Nordosten 
führende Chaussee durch vorgeschobene Abteilungen zu sperren. 
Inzwischen entwickelten sich die Dinge um Lemberg in rasender 
Eile, wahrscheinlich nicht unbeeinflußt durch die Vorgänge bei 
der Süd-Armee, die seit dem 21. den Dniester bei Zurawno über¬ 
schritten hatte und gegen den Raum östlich Lemberg angesetzt war. 
Um 4 Uhr vormittags des 22. Juni war das Artilleriefeuer gegen 
die West- und Nordwestwerke der Festung losgebrochen, besonders 
gegen den Rzesna-Rücken und die Anschlußwerke bis zur mäch¬ 
tigen Lysa Gora. Bereits um 5 Uhr vormittags war das Werk 
Rzesna-Polska auf dem Rzesna-Rücken der Wiener Landwehr 
des K. u. K. XIX. Korps zum Opfer gefallen, und nun erstürmt 
die Armee Boehm-Ermollis eine Befestigung nach der anderen. 
Auf der Südwestfrvnt reißt die K. u. K. 29. Infanterie-Division 
die Befestigungen von Sknilow an sich. Besonders erbittert 
ringt das K. u. K. IV. Korps um die Werke der Nordwestfront 
6 
Müller-Brandenburg. Die Schlacht bei Grodek-Lemberg.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.