Volltext: Die Schlacht bei Grodek-Lemberg [24]

Die Durchbruchsschlacht bei Lubaczow und die Verfolgung 
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türkischen Kriege 1877/78, desgleichen die 3. Division des damals 
nach nicht bestehenden XVII. Korps und die 3. Garde-Division. 
Die Niederlagen im Mai und in der ersten Iunihälfte hatten 
völlige Unordnung in die Verbände gebracht; die großen Verluste 
hatten die Bestände an Mannschaften und Waffen stark gelichtet. 
Offiziermangel machte sich überall fühlbar. Die Stimmung der 
Truppen war teilweise sehr schlecht, in erster Linie bei der 3. Armee. 
Lebhaft war bei den Gefangenen die Klage über die eigene Artille¬ 
rie. Ein erheblicher Teil der Geschütze war den Verbündeten in 
die Hände gefallen; außerdem herrschte großer Munitionsmangel; 
auch waren zahlreiche Geschütze durch übermäßige Beanspruchung 
gebrauchsunfähig geworden. Die Folge war, daß die Russen be¬ 
reits in der Durchbruchsschlacht bei Lubaczow diese Waffe mit 
großer Vorsicht handhabten und, als das Zünglein der Wage sich 
auf die Seite der Verbündeten schlug, sie schnell in Sicherheit 
brachten. Es muß aber hervorgehoben werden, daß die russische 
Artillerie, wenn sie auftrat, ein sehr beachtenswerter Gegner war, 
der ganz ausgezeichnet schoß. Die russische Infanterie ist in der 
Verteidigung im Grunde genommen eine Idealtruppe; sie steht 
da, wo sie hingestellt wird. Jedoch hielt sie das starke deutsche 
Artilleriefeuer nicht aus. Immer wieder hörte man die Gefan¬ 
genen sagen: „Wenn die deutsche Artillerie nicht wäre!" Neben 
der großen Wirkung der schweren Artillerie war es in erster Linie 
das ständige Hämmern der Feldartillerie, das allmählich die russi¬ 
schen Nerven zum Zusammenbruch brachte. Im Augenblicke des 
Sturmes empfingen die Verteidiger dennoch oft unsere Leute, 
offen im Graben stehend, mit heftigstem Gewehrfeuer. 
Die Durchbruchsschlacht bei Lubaczow und die Verfolgung. 
12.—15. Juni 1915. Mit größter Genauigkeit hatten 
S ^sich bis zum Abend des 11. Juni 1915 die umfangreichen 
Verschiebungen hinter der deutsch-österreichisch-ungarischen 
Front zwischen Dniester und Weichsel vollzogen. Völlig plan¬ 
mäßig begann am 12. morgens die neue Durchbruchsschlacht, 
indem das zusammengesetzte Korps des Generalmajors v. Behr sich
	        
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