Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz erster Band (1 : Vom Kriege ; 1 ; / 1832)

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24. Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik 
mit andern Mittel». 
So sehen wir also, daß der Krieg nicht bloß ein po¬ 
litischer Akt, sondern ein wahres politisches Instrument ist, 
eine Fortsetzung des politischen Verkehrs, ein Durchführen 
desselben mit andern Mitteln. Was dem Kriege nun noch 
eigenthümlich bleibt, bezieht sich bloß auf die eigenthüm- 
liche Natur seiner Mittel. Daß die Richtungen und Ab¬ 
sichten der Politik mit diesen Mitteln nicht in Wider¬ 
spruch treten, das kann die Kriegskunst im allgemeinen, 
und der Feldherr in jedem einzelnen Falle fordern, und 
dieser Anspruch ist wahrlich nicht gering; aber wie chiark er 
auch in einzelnen Fallen auf die politischen Absichten zu¬ 
rückwirkt, so muß dies doch immer nur als eine Modifi¬ 
kation derselben gedacht werden, denn die politische Absicht 
ist der Zweck, der Krieg ist daö Mittel, und niemals 
kann Las Mittel ohne Zweck gedacht werden. 
25. Verschiedenartigkeit der Kriege. 
Je großartiger und stärker die Motive des Krieges 
sind, je mehr sie das ganze Dasein der Völker umfassen, 
je gewaltsamer die Spannung ist, die dem Kriege vorher¬ 
geht, um so mehr wird der Krieg sich seiner abstrakten 
Gestalt nahem, um so mehr wird es sich um das Nieder¬ 
werfen des Feindes handeln, um so mehr fallen das krie¬ 
gerische Ziel und der politische Zweck zusammen, um so 
reiner kriegerisch, weniger politisch, scheint der Krieg zu 
sein. Je schwacher aber Motive und Spannungen sind, 
um so weniger wird die natürliche Richtung des kriegeri¬ 
schen Elementes, nämlich der Gewalt, in die Linie fallen, 
welche die Politik giebt, um so mehr muß also der Krieg 
von seiner natürlichen Richtung abgclcnkt werden, um so
	        
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