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Kräfte in der Zeit entgegen ist- Nun könnte dieß an
und für sich kein Grund (cm, die Steigerung der Anstren¬
gungen für die erste Entscheidung zu ermäßigen, weil eine
ungünstige Entscheidung immer ein Nachthcil ist, dem man
sich nicht absichtlich aussetzen wird, und weil die erste Ent¬
scheidung, wenn sie auch nicht die einzige bleibt, doch um
so mehr Einfluß auf die folgenden haben wird, je größer
sic gewesen ist; allein die Möglichkeit einer spätem Ent¬
scheidung macht, daß der menschliche Geist sich in seiner
Scheu vor allzugroßcn Anstrengungen da hinein flüchtet,
also bei der ersten Entscheidung, die Kräfte nicht in dem
Maaß sammelt und anstrengt wie sonst geschehen sein
würde. Was jeder der beiden Gegner aus Schwäche unter¬
läßt, wird für den Andern ein wahrer objektiver Grund
der Ermäßigung, und so wird, durch diese Wechselwirkung,
wieder daö Streben nach dem Äußersten auf ein bestimm¬
tes Maaß der Anstrengung znrückgeführt.
9. DerKrieg ist mit seinem Resultat nie etwas Absolutes.
Endlich ist selbst die Totalcntscheidung eines ganzen
Krieges nicht immer für eine absolute anzuschen, sondern
der erliegende Staat sieht darin oft nur ein vorüberge¬
hendes Übel, für welches, in den politischen Verhältnissen
späterer Zeiten, noch eine Abhilfe gewonnen werden kann.
Wie sehr auch dies die Gewaltsamkeit der Spannung
und die Heftigkeit der Kraftanstrengung mäßigen muß,
versteht sich von selbst.
10. Die Wahrscheinlichkeiten des wirklichen Lebens treten
an die Stelle des Äußersten und Absoluten der Be¬
griffe.
Auf diese Weise wird dem ganzen kriegerischen Akte das
strenge Gesetz der nach dem Äußersten getriebenen Kräfte