Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz erster Band (1 : Vom Kriege ; 1 ; / 1832)

302 
Fünftes Kapitel. 
Über die Bedeutung des Gefechts. 
Nachdem wir im vorigen Kapitel das Gefecht in sei¬ 
ner absoluten Gestalt betrachtet haben, gleichsam als das 
verkleinerte Bild des ganzen Krieges: wenden wir uns zu 
den Verhältnissen, in denen es als Thcil eines größe¬ 
ren Ganzen mit den andern Theilen steht. Zuerst fragen 
wir nach der näheren Bedeutung, welche ein Gefecht ha¬ 
ben kann. 
Da der Krieg Nichts ist als gegenseitige Vernich¬ 
tung, so scheint das Natürlichste in der Vorstellung und 
vielleicht auch in der Realität zu sein, daß stch alle Kräfte 
jeder Partei, in einem großen Volumen vereinigen, und 
alle Erfolge in einem großen Stoß dieser Massen. — 
Diese Vorstellung hat gewiß viel Wahres, und es scheint 
im Ganzen sehr heilsam zu sein, wenn man an ihr fcst- 
hält, und deswegen die kleinen Gefechte anfangs nur wie 
nothwcndigen Abgang, gleichsam wie Hobelspäne ansicht. 
Indessen ist doch die Sache niemals so einfach abzuthun. 
Daß die Vervielfältigung der Gefechte aus der Thci- 
lung der Streitkräfte entsteht, ergiebt stch von selbst, und 
die näheren Zwecke der einzelnen Gefechte werden daher 
mit der Theilung der Streitkräfte zur Sprache kommen. 
Aber diese Zwecke, und mit ihnen die ganze Masse der 
Gefechte, lassen stch überhaupt in gewisse Klassen bringen, 
und eö wird zur Klarheit unserer Betrachtungen beitra¬ 
gen, diese jetzt kennen zu lernen. 
Vernichtung der feindlichen Strcitkräfte ist freilich 
der Zweck aller Gefechte, allein es können stch daran auch
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.