264
nigcll Orten sagen lassen, wo er eintritt und Rücksicht
verdient. Hier wollen wir vielmehr auf den Unterschied
aufmerksam machen, welcher dabei zwischen Taktik und
Strategie besteht.
In der Taktik kommen Zeit und Raum schnell auf ihr
absolut Kleinstes zurück. Wenn eine Truppe von der feind¬
lichen in Seite und Rücken gefaßt wird, so kommt c6
bald auf den Punkt, wo ihr gar kein Rückzug mehr bleibt;
eine solche Lage ist der absoluten Unmöglichkeit weiter zu
fechten nahe, und sie muß sich also daraus befreien, oder
derselben Vorbeugen. Dies giebt allen dahin zielenden Kom¬
binationen, von Haufe aus, eine große Wirksamkeit, und
diese besteht größtentheilö in den Besorgnissen, welche sie
dem Gegner über die Folgen einstößen. Darum ist die
geometrische Aufstellung der Streilkrafte ein so wesentli-
licher Faktor in dem Produkt.
Von allen Dem hat die Strategie, wegen der großen
Räume und Zeiten, nur einen schwachen Reflex. Man
schießt nicht von einem Kriegstheater bis zum andern, son¬
dern cs vergehen oft Wochen und Monate, ehe eine ange¬
legte strategische Umgehung zur Wirklichkeit kommt. Fer¬
ner sind die Raume so groß, daß die Wahrscheinlichkeit
zuletzt den rechten Punkt zu treffen, auch bei den besten
Maaßrcgcln, sehr geringe bleibt.
In der Strategie ist also die Wirkung solcher Kom¬
binationen, d. h. des geometrischen Elements, viel geringer,
und darum ist die Wirkung dessen was man einstweilen
faktisch auf einem Punkt errungen hat viel größer. Die¬
ser Vortheil hat Zeit seine volle Wirkung zu äußern, che
er von entgegengesetzten Besorgnissen darin gestört, oder
gar vernichtet wird. Wir scheuen uns daher nicht, cs
als eine ausgemachte Wahrheit anzusehen, daß es in der