Volltext: Spione und Verräter

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leeren Branntweinfässer zu zweien, dreien und vieren 
nebeneinander an der Wand seiner Hütte aufge 
schichtet. Schon am ersten Tage wurden ihm die Fäs 
ser — es konnte immerhin ein Zeichen für feindliche 
Beobachter sein — auseinandergeworfen. 
Trotz fieberhafter Wachsamkeit entdeckten wir 
keine Spur von Verdächtigem mehr. Aber Tag um Tag 
verloren wir Tote und Verwundete, beim Stab im 
Dorfe in größerer Anzahl als in der hinter Deckung 
liegenden Kampffront, sowie unersetzliches Kriegs 
material, das uns des Gegners treffsicheres Artillerie 
feuer zerstörte. 
Peinlicher als jeder andere empfand ich dies unab 
wendbare Geschick. Im Zivilberuf Elektroingenieur 
und als Reserveleutnant eingerückt, versah ich den 
Dienst des Telegraphenoffiziers beim Divisions 
kommando. 
Es mußte eine geheime Verbindung mit den 
Russen bestehen — und ich konnte nicht das geringste 
finden! 
Da brachte ein Zufall die verblüffende Lösung. 
Eines Morgens vernahmen wir aus dem einen hal 
ben Tagmarsch entfernten Frontabschnitt links von 
uns wütenden Kampflärm. Salve um Salve dröhnten 
von dort die Geschütze. Dann trug der Wind sogar 
das Rattern der Maschinengewehre und vieltausend 
stimmiges „Hurra 66 bis zu uns. Und schon meldete das 
Telephon aus jenem Abschnitt die erfreuliche Ur 
sache. Deutsche Reserven mit sehr viel Artillerie 
waren eingelangt, hatten durch Trommelfeuer die
	        
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