Volltext: Spione und Verräter

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vertrauen. Diese allerdings leisteten, meist von Pflicht 
gefühl und Idealismus erfüllt, kaum weniger als drü 
ben höchstbezahlte Agenten . . . 
Jeder meiner Spione, deren Herz ja auch bloß ein 
zuckender Muskel gewesen, erwies sich in seiner Ar 
beit als Held. Trotz des doppelten Gesichtes. Denn er 
wußte: ließen ihn die mit stählerner Tatkraft be 
herrschten Nerven nur für den Bruchteil einer Se 
kunde im Stich — so drohte ihm auch schon tödlicher 
Strick oder mordendes Blei. Und dennoch drängten 
sich für jeden, wenn die Wachsamkeit des Gegners 
oder der Zufall ihn gefällt auf seiner Gefahrenbahn, 
sogleich und ohne Zögern zwei andere und mehr noch 
zu demselben Dienste. 
An hundertfünfzigtausend Menschen, Männer, 
Frauen, standen, laut Statistik des britischen General 
stabes, im Weltkrieg als Spione, Kundschafter und 
Ausspäher in Verwendung. Weit größer noch ist die 
Zahl derer zu schätzen, die bloß gelegentlich, einmal 
oder vorübergehend, dem tückischesten der Berufe 
sich gewidmet haben. 
Die Sprecher jener einstigen Armee von Spionen 
ergreifen, auf mein Ersuchen, hier im Buche das Wort. 
Erzählen ihr Tun, schlicht und — fast möchte ich in 
ihrem Namen sagen — ehrlich. Nicht so sehr von den 
geheimen und geheimsten Zusammenhängen des Er 
kundigungsdienstes sei hier die Rede, wie seine 
Thesen hinter Polstertüren im Allerheiligsten der 
Ministerien und Generalstäbe, in vornehm verschwie 
genen Diplomatensalons, in parfümgeschwängerten
	        
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