Volltext: Spione und Verräter

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gelöst und an einen entlegenen Punkt der Feuerfront 
transferiert. Dort hat er, wohl aus innerlicher Scham, 
den Tod gesucht und als Held gefunden. 
Die im wahrsten Sinne des Wortes überliebevolle 
Beobachtung der zwei frommen Schwestern wurde 
täglicher Gesprächsstoff der Nachrichtenoffiziere, die, 
bei allem Mannestum, schon ihres Dienstes wegen 
jedes Ding auf Verdachtsgründe hin zu beschnüffeln 
hatten. Und so beging auch der Kundschafteroffizier 
des Kommandos die himmelschreiende Sünde: auf ein 
mal die beiden reinen Wesen zu verdächtigen. 
Darob große Empörung. Nur der Kriegszustand ver 
hinderte, daß er nicht von jedem auf Pistolen gefor 
dert wurde. Aber der ekelhafte Kerl ließ nicht locker. 
Beobachtete die schönen Nonnen aufs schärfste. 
Sein Verdacht war nämlich so entstanden. Als er 
eines Tages, kraft seiner Dienstbefugnis, den Wohn- 
raum der beiden Schwestern betrat, da schnupperte 
er in der Luft. Was war das? Zigarettenaroma im 
Schwesternzimmer? Infolge der aus erzählten Ur 
sachen ständigen Überwachung war männlicher Be 
such gänzlich ausgeschlossen. Also Nonnen, die heim 
lich Zigaretten rauchen? 
Da mußte etwas geschehen. 
„Ich bestehe auf der Leibesvisitation der beiden 
Schwestern 44 , beantragte der Kundschafteroffizier 
nach dieser Wahrnehmung. 
Der Kommandant mußte, aus eigenen Sicherheits 
gründen, dem Anträge zustimmen. 
Eine Viertelstunde später schritt, vom Kundschaf ter-
	        
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