Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Nationen, aller Heere und Flotten aus dem Weltkriege 
erzählen einträchtig in den Seiten meines Buches ihr 
Erleben auf dem Gebiete der „Spionage und Ver 
räterei 46 . 
Aber — Verstellung und Maske, Lüge und Unwahr 
heit sind ja der Leitgedanke jeglichen Spionierens, 
sind so wesentlich für Ausspähung und Verrat wie die 
Seele für den lebenden Körper. Nahe lag daher die 
Vermutung und Frage: hat mancher meiner freund 
lichen Mitarbeiter an diesem Buche, bei Wiedergabe 
seines Erlebnisses, vielleicht auch Dichtung von Wahr 
heit nicht immer streng geschieden? Denn offen ge 
standen, diese oder jene Erzählung hörte sich fast un 
glaublich an, klang ihres schier grotesken Inhaltes 
wegen nach Phantasie und Fabel. So zum Beispiel 
zögerte ich lange, den Spionagefall „Der gestohlene 
Aufmarschplan 44 in meine Sammlung aufzunehmen, 
obgleich die Schilderung von einem der bewährtesten, 
jetzt im Exil lebenden Geheimagenten des zari- 
schen Außenministeriums Sasonow stammt. Selbst als 
eilt ehemaliger Generalstabsoffizier der Armee Iwa 
now, dem ich wiederholt als richtig erwiesene ge 
schichtliche Angaben danke, mir die Tatsächlichkeit 
der Affäre bestätigte, selbst dann noch konnte ich 
mich nicht entschließen, das so unwahrscheinliche Er 
eignis ins Buch hier aufzunehmen. Erst nach Ent 
deckung eines erneuten „Wahrheitsbeweises 44 , und 
zwar im historischen Werke eines diplomatischen 
Sekretärs aus dem Außenministerium Sasonow, der 
auf Seite 49 seines Buches die Tat bestätigt, erst dann