Volltext: Spione und Verräter

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Kein Laut in dem völlig ausgestorbenen Haus ist 
hörbar. Haben wir uns ja Filzsohlen unten an die 
Schuhe gebunden. 
Zehn Minuten später ist oben, in dem nun von innen 
abgesperrten Amtsraum des „Konsuls 44 , das fünf 
Meter lange, hermetisch abschließende Wachstuch 
über die Panzerkasse geworfen. Darunter hocken wir 
drei wie in einem beklemmenden Zelt. Auf dem Par 
kettboden verbinden wir durch sechs Meter lange 
Gummischläuche die fünfzig Zentimeter hohe Sauer 
stofflasche und die etwas niedrigere Azetylen-Diffous- 
flasche mit dem Pyrocopt-Schneidbrenner. Alles unter 
dem bergenden Wachstuche. Ich breite zum Hand 
greifen aus: Brecheisen, zwei Geißfüße, Meißel, 
Schraubenzieher, die Brennerzange. 
Dann halten wir den Atem an. Der Schneidbrenner 
nähert sich dem dicken Stahlpanzer — ein Druck: 
blendend zischt die Stichflamme los. Der Stahl glüht 
auf — rot — weiß — wie Butter schneidet ihn das 
Wunder dieser Flamme — zeichnet runden Umriß. 
Den Meißel unter, die Zangen packen zu: die Kasse 
ist offen! Nichts verrät unser helfendes Wachstuch. 
Und brauchen wir nur etwas zu warten. Nun langt der 
Meister ins Innere der Kasse, die kein Panzerwerk 
mehr ist. 
Er kennt sich hier gut aus. Mit unhörbaren, sicheren 
Schritten geht er jetzt durchs dunkle Zimmer, greift 
in eine Ecke. Und beim Schein unserer elektrischen 
Taschenlampe sehen wir unter dem Wachsleinenzelt: 
er hat uns einen prächtigen Rohrplattenkoffer und
	        
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