Volltext: Hier spricht der Feind

Hei La Hasses. 1914 
von einem englischen Mteilungsführer 
Aus dem Werk: „Plateau z6ro tambour Cent“ 
Von Paul Toineb Verlag Berger-Levrault, Paris. 
Nachdem das Unternehmen für den nächsten Tag vorbereitet und Nachtruhe ein¬ 
getreten war, kehrten der Hauptmann und ich ins Dorf zurück, um das Dorchester- 
regiment von unsern Bewegungen in Kenntnis zu setzen. Wir fanden mehrere 
Offiziere in der Küche einer kleinen Wirtschaft. Sie haben sich zum Kaffee¬ 
kochen Feuer anmachen lassen, und zusammen mit einer Rumflasche, die sich im 
Keller gefunden hat, und den Resten der Tagesrationen, verspricht das ein er¬ 
trägliches Abendbrot zu werden. In meinem Tornister habe ich Brot und Käse, 
den ich mit Goyle teile; jeder setzt sich mit einer Schale Kaffee zu der Tischrunde. 
Nach den kriegsmäßigen Anstrengungen des Abends sind Kaffee und Rum 
willkommen. Während des Abendbrots vermeine ich Stöhnen zu hören und 
bemerke dann einzig und allein einen armen Teufel von Ulanen in einer Ecke des 
Zimmers auf dem Rücken ausgestreckt. Er atmet mit Mühe und versucht von Zeit 
zu Zeit, auf dem Boden zu kriechen. Einer der Offiziere erklärt mir, daß man 
ihn in einem Graben aufgelesen habe. Er hat einen Bauchschuß. Sie haben den 
Regimentsarzt herbitten lasten, aber er kann in der Nacht nicht abkommen. Man 
verlängert das Abendesten, ohne sich von den Schmerzensklagen des Ulanen stören 
zu lasten, der öfters das Bewußtsein verliert, aber manchmal grausame Schmerzen 
zu haben scheint. „Hört mal," sagt ein Offizier vom Dorchesterregiment, „wir 
wollen doch hier schlafen. Ich habe keine Lust, diesen Jungen die ganze Nacht neben 
uns zu haben." Man beschließt, den Ulan in ein Nachbarhaus zu bringen, wo 
man ihn am Morgen auf den Knien, mit zur Erde hängendem Kops, in einer 
letzten Anstrengung aufzustehen, tot aufgefunden hat. 
Bei Tagesanbruch erreicht uns der Befehl zum Vorgehen. Die Angriffsinitiative 
ruht auf den Kompagnien A und C; unsere Aufgabe ist, ihnen auf dem eroberten 
Gelände zu folgen und uns zur Auffüllung der ersten Linie bereit zu halten, sobald 
sie zuviel Leute verloren haben oder stark angegriffen werden. Man weiß, daß 
der Feind eine Häusergruppe 700 Yards vor uns besetzt hält. Das Gelände 
69
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.