Volltext: Hier spricht der Feind

Der Fall ^Lusitania" 
Aus dem Werk: „ The Lusiiania case." 
Von C.LDroste. Verlag The Dies z 
Priniing Company, Richmond. 
Deutsche Warnungen. Amsterdam, 4. Februar. Der „Telegraaf" be¬ 
richtet, daß der „Reichsanzeiger" folgende Ankündigung im offiziellen Teil macht: 
„Die Gewäffer um Großbritannien und Irland, einschließlich des gesamten 
englischen Kanals, werden hiermit zum Kriegsgebiet erklärt. Vom 18. Februar 
an wird jedes feindliche Handelsschiff, das in diesem Gebiet angetroffen wird, 
vernichtet werden, ohne daß es jeweils möglich sein wird, die Paffagiere zu 
warnen. Neutrale Schiffe find infolge des Mißbrauchs der neutralen Flagge 
ebenfalls gefährdet. Berlin, den 4. Februar 1915. 
Der Chef des Marinestabes: von Kohl." 
Bevor die „Lusitania" abfuhr, erschien in sämtlichen Rew-Jorker Zeitungen fol¬ 
gende Warnung: 
„Achtung! Reisende, die den Atlantischen Ozean zu befahren gedenken, werden 
daran erinnert, daß zwischen Deutschland und England der Kriegszustand be¬ 
steht . . . Auf Grund einer deutschen Warnung sind Schiffe, die die englische 
oder eine alliierte Flagge führen, von der Vernichtung bedroht. Passagiere, die 
diese Gewäffer befahren, tun dies auf ihr eigenes Risiko." 
* 
Am Freitag morgen fuhr das Schiff, ohne ein Zeichen der Drohung wahrzu¬ 
nehmen. Das Signal zum Frühstück ertönte, und die meisten gingen von Deck 
nach unten. Zwei Paffagiere erklärten, daß eine Stunde vor dem wirklichen An¬ 
griff Unterseeboote zu sehen gewesen wären. Ein Journalist aus Toronto 
sagte aus: 
„Ich stand mit einem Bekannten auf der Steuerbordseite, 1% Stunden bevor 
wir getroffen wurden, als wir plötzlich auf das Kielwaffer unseres Schiffes auf¬ 
merksam wurden und erkannten, daß sich irgend etwas ereignen mußte; denn das 
Schiff begann offensichtlich vom Kurs abzuweichen. Wir liefen auf die andere Seite 
und sahen deutlich am Horizont den Turm eines Unterseebootes ..." 
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