Volltext: Hier spricht der Feind

jeden, der sich nähert. Noch mehr meiner Braven stoßen zu ihm, und diese Hand- 
voll Helden rettet den Nordosteingang: unsere Handgranatenwerfer bleiben 
Sieger, sie haben die der Feinde geworfen. Aber noch ist nicht alles berichtet. 
Die Boches, die auf die Dächer des Forts gestiegen sind, kommen zum Entsatz 
herbei, und unsere Stellung wird außerordentlich schwierig; der Feind ist zu 
unsern Häupten, beherrscht uns von oben und überschüttet Tabourot und seine 
Leute mit Handgranaten. Ich sehe den heldenhaften Hauptmann fallen: eine 
Handgranate hat ihm den Unterleib aufgerissen und beide Beine weggerissen. Man 
bringt ihn auf einer Tragbahre ins Innere des Forts. Ich möchte zu ihm eilen, 
aber ich muß mein Fort retten. Sobald ich kann, bin ich bei ihm; er stammelt: 
„Mein Kommandant, ich habe das für Frankreich und für Sie getan-es 
ist aus mit mir, aber ich sterbe gerne." Dann spricht er noch von seiner Frau, 
und eine Stunde später ist er tot ... Die Hölle geht weiter. Die Deutschen 
stehen am Eingang des nordwestlichen und nordöstlichen Quergangs. Die 
Schlacht ist fürchterlich, das Handgemenge entsetzlich_ Unsere Handgranaten 
riffen Lücken in die Reihen der Feinde, aber immer wieder kam Ersatz. Die 
deutschen Toten und Verwundeten bildeten sich bewegende Haufen, die unsere 
Geschoffe nochmals zerfetzten. Der kleine Graben am nordöstlichen Quergang 
war eingenommen worden, und die Boches warfen sich in den Eingang. Hinter 
einigen Sandsäcken wird im Innern ein Maschinengewehr aufgestellt, das 
unmittelbar darauf durch Handgranatenschläge vernichtet wird. Zwei Stunden 
lang verteidigen Schützen mit Gewehren diese Stellung, dann werden sie, durch 
Handgranaten und Gas erledigt, endlich von den Boches überschwemmt, die 
sich ins Innere des Quergangs stürzen sowie in den Laufschacht, der zum 
Hauptteil des Forts führt. 2lber am Ende dieser zu uns heraufführenden Treppe 
stoßen sie auf ein neues, unvorhergesehenes Hindernis von Sandsäcken, das ich 
errichten ließ, und hinter dem ich mich mit einigen meiner Leute befinde. Ich 
höre die Deutschen auf der andern Seite etwas anzetteln und mache meinen Leuten 
ein Zeichen, sich ein wenig zurückzuziehen: es ist Zeit! Mein Hindernis springt 
mit einem furchtbaren Krach in die Luft. Als wir hineilen, sind die Deutschen 
noch nicht da, und wir haben Zeit, über der letzten Treppenstufe rasch eine neue 
Barrikade zu errichten, mit Schießscharten und Veobachtungsmöglichkeit. Aber 
inzwischen haben die Deutschen auf der andern Seite des Forts den Doppelgang 
durch Sprengung von oben unbenutzbar gemacht und durch einen Flammen¬ 
werferangriff fünfzehn Mann verwundet. Durch ein fünf Meter großes Loch 
im Gewölbe des Laufschachtes können sie mit Handgranaten die Verteidiger vom 
Doppelgang abschneiden ... Ich laste eine zweite Barrikade mit Scharten für 
Handgranatenwerfer hinter dieser Sffnung errichten. Mit einem unvergleich- 
lichen Angriffsgeist hatte der Leutnant Alirol mit seiner Abteilung versucht, durch 
eine Bresche im Balkon auf das Dach des Forts zu kommen. Tiber auf dem 
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