Volltext: Kant's System der reinen Vernunft auf Grundlage der Vernunftkritik [4. Band. Zweite rev. Auflage] (4,2 / 1869)

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*) Ebendaselbst. I Hptst. Erklärung 1. Anmerkg. 1 und 2. 
Fischer, Geschichte der Philosophie IV. r. Luft. o 
lut dagegen der Raum, der sich zu keinem anderen verhalten 
kann, weil er alle Räume in sich begreift. Dieser Raum kann 
niemals die Seite eines räumlichen Verhältnisses ausmachen, also 
kann er auch nicht beweglich sein. Er selbst bewegt sich nicht; in 
ihm bewegt sich alles. Relativ ist der Raum, der einen anderen 
außer sich hat; ein solcher (begrenzter) Raum steht in einem räum 
lichen Verhältniß; ein Körper kann gegen ihn seine Lage verän 
dern, also auch er die seinige in Rücksicht auf jenen Körper. 
Der relative Raum ist begrenzt und beweglich; der absolute Raum 
ist unbegrenzt und unbeweglich. Wir können beide durch den 
Begriff der Bewegung auch so unterscheiden: jede Bewegung ge 
schieht im Raum und verhält sich zu einem bestimmten Raum; 
jeder Raum ist relativ, zu dem (in Rücksicht auf welchen) eine 
Bewegung stattfinden kann; wogegen der absolute Raum derjenige 
ist, in welchem alle Bewegung vorgestellt werden muß, der aber 
selbst sich nicht bewegt. 
Ein Körper bewegt sich in einem relativen Raume, der ruht. 
Also verändert er in diesem Raum seine Lage und damit zu die 
sem Raum sein Verhältniß; also verändert auch dieser Raum sein 
Verhältniß zu ihm. Und es ist jetzt vollkommen gleich, ob ich 
sage, der Körper A bewegt sich in einer bestimmten Richtung in 
einem bestimmten Raume, welcher ruht; oder ob ich sage, der 
Körper A ruht, und der relative Raum bewegt sich in der entge 
gengesetzten Richtung mit derselben Geschwindigkeit*). 
2. Construction der Bewegungsgröße. 
Aus diesem Gesichtspunkte, den schon der neue Lehrbegriff 
der Bewegung und Ruhe festgestellt hatte, löst Kant das eigent 
liche Problem der Phoronomie. Es soll die reine Bewegungs
	        
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