Volltext: Kant's System der reinen Vernunft auf Grundlage der Vernunftkritik [4. Band. Zweite rev. Auflage] (4,2 / 1869)

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Unbedingte, die Freiheit, Gott seien undenkbar, da alles Den 
ken begründend und bedingend verfahre; die Erkenntniß des gött 
lichen Daseins sei daher nur möglich in einer vom Verstände ganz 
verschiedenen Gegend der menschlichen Natur. Durch unsere 
Sinne und Gedanken werden wir nur unserer Eindrücke, unse 
rer Vorstellungen, also unseres Daseins inne, nicht eines an 
deren von uns unabhängigen, unbedingten, göttlichen Seins. 
Dieses erkennen wir nur durch Offenbarung; es offenbart sich 
nur in unserem Gefühl: wir fühlen, daß es ist. Dieses Gefühl 
ist das Wahrnehmungsvermögen des Uebersinnlichen, unser höhe 
res Erkenntnißvermögen, dessen Blick in das reale Dasein ein 
dringt: eine poetische Kraft der Einsicht, hinter welcher der bloß 
logische Verstand, die bloß sinnliche Anschauung weit zurückblei 
ben. Jacobi findet seine Verwandtschaft in Herder und Hamann; 
diesen folgt ein jüngeres, geniesüchtiges Geschlecht, aus dessen 
Reihe wir hier besonders I. G. Schlosser hervorheben; sie alle 
erklären der kritischen Philosophie den Krieg, die sie aus poeti 
schen Gründen bekämpfen und aus religiösen verdächtigen*). 
l. Das Vernunftbedürfniß. 
Der orientirende Gesichtspunkt. 
Kant bekämpft aus kritischen Gründen Mendelssohn ebenso 
sehr als Jacobi; der Streit beider hatte ihn, wie es scheint, zu 
erst nachdrücklicher auf die Lehre Spinoza's aufmerksam gemacht. 
Was er bei beiden verwirft, bei dem dogmatischen Metaphysiker 
wie bei dem Gefühlsphilosophen, ist ihre Nichtbeachtung der Ver- 
nunftgrenzen, ihre unkritische Denkart. Mendelssohn verkennt 
die Grenzen des Verstandes, indem er das Dasein Gottes de- 
*) Ueber Jacobi vgl. Bd. V d. W. I Buch. Cap. XI. S. 195 flgd.
	        
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