Volltext: Kant's System der reinen Vernunft auf Grundlage der Vernunftkritik [4. Band. Zweite rev. Auflage] (4,2 / 1869)

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freier Völker, für das Ziel der Menschheit, das die Natur suche 
und die Vernunft gebiete. 
macht 
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3. Ideen und Interessen. 
In allen drei Punkten tritt ihr der Gemeinspruch entgegen: 
„das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die 
Praxis." Im wirklichen Menschenleben soll es sich überall ganz 
anders verhalten, als jene Theorien meinen; hier herrschen nicht ! 
die Ideen, sondern die Interessen. Eine Idee, unabhängig von 
den Interessen der Menschen, ist eben nichts anderes als ein« 
bloße Idee, eine leere Theorie, eine unpraktische. Und so sind: 
die sittlichen Theorien Kant's, mit dem Leben verglichen, un-^ 
praktisch. Der Praktiker urtheilt hier ganz anders als der Phi 
losoph. Der Philosoph urtheilt nach Ideen, die gelten sollen, 
aber in Wahrheit nicht gelten ; der Praktiker urtheilt nach dein 
Interessen, die in Wahrheit gelten, unbekümmert darum, wasi 
die Theorie vorschreibt. So wird das praktische Urtheil über 
die menschlichen Lebenszwecke ganz anders ausfallen als das 
theoretische. 
Kant läßt den Praktiker in drei verschiedenen Rollen auf 
treten, nach dem Gebiete des von ihm beurtheilten Menschen 
lebens. Unter dem praktischen Gesichtspunkte (im Gegensatz zum 
theoretischen) beurtheilt die Zwecke des Einzellebens „der Ge 
schäftsmann", die Zwecke des Staats „der Staatsmann", die 
Zwecke und das Leben der gesammten Menschheit „der Welt 
mann". Jeder Mensch sucht sein Interesse, er strebt von Natur 
in erster Linie nach Glückseligkeit. „Aus der Glückseligkeit im 
allgemeinsten Sinne des Worts entspringen die Motive zu jedem 
Bestreben, also auch zur Befolgung des moralischen Gesetzes." 
Es ist das Streben nach Glückseligkeit, das uns tugendhaft 
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