Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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h in beleuchten. Zwar hat Kant nicht selbst die Pädagogik in einem 
:if", wissenschaftlichen Werke entwickelt, aber es lag in seinem amt- 
iter- lichen Berufe, von Zeit zu Zeit darüber zu lesen. Aus diesen 
setzt Vorträgen ist von einem seiner Schüler die Pädagogik heraus- 
ora- gegeben worden. Es ist weniger ein System, als eine nicht eben 
etik, streng verknüpfte Reihe von Bemerkungen, worin dieselben Aus 
sen- : spräche oft wiederkehren und die versuchte Eintheilung hin - und 
uns herschwankt*). 
chte Mit seinen Erziehungsmaximen stellte sich Kant ganz auf 
un- die Seite der pädagogischen Neuerer. Nirgends schien ihm 
cht, eine Reform der gründlichsten und durchgreifendsten Art dringen- 
»ra- der geboten als im Gebiete der Erziehung. Das öffentliche 
am Schulwesen mit seinen von oben herab regierten Lehranstalten war 
der in keiner Weise geeignet, die Aufgaben der wahren Erziehung 
oh- zu lösen. Die sittliche Bildung kam hier so gut als gar nicht in 
tät Betracht; die intellectuelle hatte keinen höheren Zweck als die Ge- 
che lehrsamkeit und zu diesem Zwecke keine besseren Mittel als das 
geistlose Einlernen, die Anhäufung todter Kenntnisse im Ge 
dächtniß. Die Zucht in diesen Anstalten erschien nicht als Bil 
dung und Disciplin, sie blieb dem Zufall und der Willkür über 
lassen und fand kaum einen anderen Ausdruck als zweckwidrige, 
oft grausame Strafen. Unter dem Zwange der Schulordnungen, 
welche die Lehrmethoden und Lehrbücher vorschrieben, unter dem 
n- Drucke eines unzeitigen Sparsystems, das den öffentlichen Schu 
ss- len kaum das Nöthigste einräumt, ist jede freie Bewegung und 
:n jeder Fortschritt auf das äußerste gehemmt. Unter diesen Um- 
^ *) I. Kant über Pädagogik. Herausgegeben von Dr. Fr. Th. 
1- Rink. Kgsb. 1803. Ges. Ausg. X Bd. — In dem Lectionsverzeich- 
n niß der königsberger Universität für das Wintersemester 1776 — 77 wird 
angezeigt: „praktische Anweisung Kinder zu erziehen, ertheilet Herr Pro 
fessor Kant öffentlich."