Volltext: Kant's System der reinen Vernunft auf Grundlage der Vernunftkritik [4. Band. Zweite rev. Auflage] (4,2 / 1869)

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,aher verachten; er muthet ihnen Selbstverachtung zu, weil sie gewisse 
thige werthlose Güter nicht haben. Wenn der Hochmüthige selbst diese 
lischc Güter nicht hätte, es seien nun eingebildete oder wirkliche, so 
nheit würde er sich selbst geringschätzen, sich unbedenklich vor anderen, 
ichen die sie haben, demüthigen; er würde eine solche Gesinnung an- 
- in, deren nicht zumuthen, wenn er nicht in sich selbst die Bedingun- 
Was gm dazu vorfände. Die falsche Demuth ist niederträchtig. Wie 
erth- sich mit dem ächten Stolze die ächte Demuth verbindet, so ver- 
veck- bindet sich mit dem Hochmuth die falsche. Der Hochmüthige ist bei- 
sind des: ein Narr und ein Kriecher *)! 
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3. Die geselligen Tugenden. 
Charakteristik der Freundschaft. 
Ge- Wenn wir mit dem richtigen Wohlwollen die richtige Achtung 
erste gegen andere verbinden, so bilden sich aus dieser Vereinigung die 
'olge Tugenden des geselligen Verkehrs, „die homiletischen Tugenden", 
ßtcn wte Kant sie nennt, die dem Umgänge die angemessene Form 
ntel, geben und beide Extreme vermeiden, die Absonderung eben so 
die sehr als (was lästiger ist) die Zudringlichkeit. Wer sich nicht iso- 
bern 1 lirt und sich nicht zudrängt, der ist zugänglich, höflich, gelind 
läge im Widersprechen u. s. f. Kant schildert seine eigene Denkweise, 
zäh- indem er die Umgangstugenden beschreibt: „es ist Pflicht so- 
: zu wohl gegen sich selbst als auch gegen andere, mit seinen sittlichen 
ich;- Vollkommenheiten unter einander Verkehr zu treiben, sich nicht 
ideii ä u isoliren, zwar sich einen unbeweglichen Mittelpunkt seiner 
lag- Grundsätze zu machen, aber diesen um sich gezogenen Kreis doch 
dm auch als einen Theil eines allbefassenden Kreises, der weltbürger- 
©er lichen Gesinnung anzusehen; nicht eben um das Weltbeste als 
:lbst Zweck zu befördern, sondern nur die Mittel, die indirect dahin 
*) Ebendas. I Th. II Buch. I Hptst. II Abschn. §.42-§.44, 
Bischer, Geschichre der Phil°s°»hie IV. 2. Tuff. lg
	        
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