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*) Ebendaselbst. I Abschn. — IV Bd. S. 18-22. 
und Gesinnung pflichtmäßig sind, dessen Gesetz und Maxime allein 
die Pflicht ausmacht. 
Hieraus folgt, wie die Maxime einer wahrhaft guten Hand 
lung beschaffen sein muß: sie muß mit dem Gesetz übereinstimmen. 
Das Gesetz gilt in strenger Allgemeinheit für jeden Willen, für 
alle vernünftigen Wesen. Also ist die Maxime nur dann gut, 
wenn sie die Form dieser Gesetzmäßigkeit haben kann. Meine 
Maxime ist dann gut, „wenn ich auch wollen kann, daß meine 
Maxime ein allgemeines Gesetz werde." Unter diesem Gesichts 
punkte läßt sich bei jeder Handlung die Probe machen, ob sie 
moralisch ist oder nicht. Wenn ihre Maxime der Art ist, daß sie 
nicht allgemeines Gesetz werden kann', daß der Handelnde selbst 
diese Gesetzwidrigkeit seiner Maxime nicht wollen kann, so ist die 
Handlung nicht moralisch. Niemals kann die Selbstliebe mit 
allen ihren Triebfedern ein allgemeines Gesetz werden. Auch der 
Egoist kann nicht wollen, daß seine Maxime als Gesetz für alle 
gelte. Die Handlung aus Selbstliebe ist darum nie moralisch, 
wenn sie auch ihrem Inhalte nach ganz pflichtmäßig ist. Es ist 
darum nicht der Inhalt, sondern lediglich die Form der Hand 
lung, die den moralischen Werth ausmacht: das Moralprincip 
ist nicht material, sondern formal*). 
III. 
Uebergang zur Moralphilosophie. 
Das oberste Princip der Moralität ist gefunden. Es ist die 
Willcnsmaxime, in der sich, als dem innersten Beweggründe der 
Handlung, Gutes und Böses scheidet. Gut ist die Maxime, 
wenn sie die Form der Gesetzmäßigkeit hat, wenn sie fähig ist, 
allgemeines Gesetz zu sein, d. h. wenn sie alle Motive der Selbst-