Volltext: Feldgrau schafft Dividende

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Kolonialwaren. Will abladen und sucht seinen Laden, aber 
die Baracke ist verschwunden. Wir haben sie einfach wieder 
abgerissen und anderweitig verkauft. 
Der Krämer schreit und will uns sofort anzeigen. Seine 
Nachbarn, die auch Baracken von uns bezogen haben, 
halten ihn zurück. Das hätte für die ganze Gegend einen 
Skandal gegeben, und der Ausgang der Geschichte hätte 
den Zivilisten mehr geschadet als den Deutschen. 
Am folgenden Tag haben wir dem Kolonialwarenhändler 
nun doch eine Baracke hingesetzt, aber nur nach vorheriger 
Bezahlung. Für den Erlös des Barackenhandels haben wir 
Tabak und Lebensmittel gekauft. Nur die Freiheit ließ 
sich nicht kaufen. 
Ein Paar englische Schuhe. 
Der Regen rinnt und rinnt. Wir haben jetzt in unseren 
Zelten Öfen aus geschichteten Backsteinen aufgestellt, um 
die Luft in etwa zu erwärmen. Die Abzüge werden unter 
den Pritschen hergeleitet, nach außen hin. Zum Heizen 
dieser Öfen müssen wir Stollenbretter aus den ehemaligen 
deutschen Unterständen brechen. Wir fangen ganz unten 
an und brechen die Rahmen heraus, immer rückwärts nach 
oben gehend. Meist stürzt dann der Stollen sofort ein, der 
Stollen, der jahrelang die Verteidiger beherbergte, ihnen 
Unterkunft und Schutz war. 
Viele Stollen haben wir so zerstört und die Bretter, mit 
Inschriften und Grüßen und Regimentsnummem und Skat 
zahlen, in unseren Öfen verbrannt. Wir finden Munition, 
Tornister, Stahlhelme und viele Erinnerungen in diesen 
Unterständen. 
Unsere Uniformen sind verdreckt vom vielen Arbeiten, 
verlaust, verbraucht, eigentlich nur noch Lumpen. Aber
	        
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