Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28. Der Durchbruch am Narew 
Widerstande gesetzt. Bei Brzuze-Wielkie wurde am 25. 6.30 früh 
eine für alle Truppen-Fahrzeuge gangbare Brücke fertiggestellt. 
Auch die Westpreußen hatten den Narew hinter sich, in der Nord¬ 
flanke gesichert durch die 26. Infanterie-Division des Korps Walter. 
Die Eroberung von Rozan und die Gewinnung des dor¬ 
tigen linken Narew-Llfers vom 23.-25. Juli 1915. 
(Skizzen 3 und 5.) 
Ein Blick auf Skizze und Karte verrät, daß der Umzug des 
Brückenkopfes von Rozan viel kürzer (12 km) als der von Pultusk 
(42 km) war. Er konnte also auch mit geringeren Kräften nach¬ 
haltig verteidigt werden. Man wußte aber deutscherseits, daß in 
und bei Rozan die russische 33. Division des 21. Korps neu ein¬ 
getroffen war. Es war demnach mit hartnäckigen Kämpfen hier zu 
rechnen, zumal die Anlagen des äußeren Umzuges auf den Flieger¬ 
bildern eine große Tiefengliederung zeigten. Dazu kam, daß sich 
vier in ständiger Bauart ausgeführte Forts der inneren Linie, wenn 
sie auch veraltet waren, einem raschen Durchstoßen der Deutschen 
bis an den Narew und seine Brücken erfolgreich in den Weg legen 
mußten. Mit der Eroberung von Rozan in einem Zuge war also 
nicht zu rechnen. Der Führer des XIII. Armeekorps, General¬ 
leutnant Freiherr v. Walter, entschloß sich deshalb zu einem ge¬ 
staffelten Angriffsverfahren. 
Nachdem die 26. Infanterie-Division bereits am 20. die Vor¬ 
stellung an der großen Straße von Pultusk im Handstreich erobert 
hatte*), sollte am 22. die vorgeschobene Befestigungsgruppe von 
Miluny**), am 23. die Linie Miluny—Höhe 118—Podbora ge¬ 
nommen werden und dann erst der Sturm gegen den eigent¬ 
lichen äußeren Umzug stattfinden, ein Plan, der Verluste ersparte, 
und, wie wir bald sehen werden, ebenfalls zur Erreichung des 
ganzen Zieles führte. 
Die Staffelstürme wurden genau so gründlich und sorgfältig 
vorbereitet, wie die Angriffe bei Pultusk. 
) Seite 62. ♦*) Seite 74.
	        
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