Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28. Der Durchbruch am Narew 
35. Infanterie-Division, verstärkt durch die vom Armeegruppen¬ 
kommando zur Verfügung gestellte, 7 Eskadrons starke Garde- 
Kavallerie-Brigade, hält ihre Stellung zwischen Binduzka und 
Napiorki und unterstützt durch Scheinangriffe. 
Die Russen hatten hinter dem zurückspringenden Narew-Bogen 
zwischen Zambski und Dzbondz keine zusammenhängenden Ver¬ 
teidigungsanlagen geschaffen, auch stärkere Kräfte zur Abwehr 
eines deutschen Abergangsverfuches dort nicht ausgeschieden. Diese 
Narew-Strecke schien ihnen wahrscheinlich genügend geschützt durch 
die beiden großen Brückenköpfe auf den Flügeln, aus denen man 
geglaubt hatte, jederzeit in wirksamster Richtung zum Angriff vor¬ 
brechen zu können. Außerdem erstreckte sich wenig südlich dieses 
Narew-Abschnittes in einer Breite von mehreren Kilometern der 
fast ungangbare Bagno Pulwy als neues Hindernis für einen dort 
übergehenden Feind. Die russische Rechnung erwies sich aber als 
unrichtig, da Pultusk und Rozan gleichzeitig so heftig angepackt 
wurden, daß sie als Offensiv-Brückenköpfe nicht mehr in Frage 
kamen. Der Uferwechsel des XVII. Armeekorps stieße daher nur 
vereinzelt auf Schwierigkeiten, zumal er durch eine ausreichende 
Zahl für Infanterie benutzbarer Furten erleichtert wurde. Dennoch 
erforderte die Operation Rührigkeit und Tätigkeit. Man mußte etwa 
zurückgehaltenen russischen Kräften zuvorkommen; denn was es 
heißt, den Abergang über einen Fluß gegenüber einem uner¬ 
schütterten Verteidiger zu erzwingen, wird der später geschilderte 
Kampf des I. Armeekorps bei Ostrolenka zeigen. 
Die 38. Infanterie-Division hatte nach der Vertreibung der 
Russen aus dem Brückenköpfe nördlich Zambski*) den Narew 
erst am 22. Juli nach Einbruch der Dunkelheit erreicht. Sie ver¬ 
fügte über die 3./Pi. 11 und 2./Pi. 17 mit Divisions-Brücken- 
Train, der für eine Brückenlänge von etwa 40 m ausreichte. Sie 
war verstärkt worden durch schwere Batterien und die leichte Feld¬ 
haubitz-Abteilung der 35. Infanterie-Division. Die Erkundungen, 
die in der Dunkelheit eilig vorgenommen werden mußten, hatten 
ergeben, daß die günstigste Abergangsstelle 1 km westlich Zambski 
) Seite 74.
	        
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