Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28. Der Durchbruch cm Rarem 
20. Zu» 1915. 
Der Tag brachte der Armeegruppe Gallwitz schwere Kämpfe. Zu- 
nächst waren die Deutschen die Angreifer. Auf Befehl des General¬ 
kommandos XIII. Armeekorps war die zur Niederkämpfung der 
vorgeschobenen Linien und Hauptbefestigungsanlagen von Rozan 
zur Verfügung stehende Artillerie in Stellung gebracht worden. 
Sie eröffnete am 20. Juli mit Tagesanbruch gleichzeitig das Feuer. 
Bei der 26. Infanterie-Division wurden besonders die Befestigun¬ 
gen auf der Höhe 118 (etwa 2 km südlich Rozan), die Anschlußj- 
gräben bis zur Höhe 132 (an der Straße Pultusk—Rozan) und 
diese außerordentlich starke Höhenstellung artilleristisch bekämpft. Die 
feindlichen Stellungen lagen wie tot da, kein Artillerieschuß fiel, so 
daß Zweifel laut wurden, ob nicht die Anlagen geräumt wären. 
Nach einem halbstündigen Wirkungsschießen von 7—7.3O vormittags 
meldete Generalleutnant Wilhelm Herzog von Urach, daß außer¬ 
ordentlich gute Artillerie-Wirkung gegen die Höhe 132 beobachtet 
worden war, und daß die Division mit den dort liegenden Truppen 
stürmen wollte. Er erhielt sofort das Einverständnis des General¬ 
kommandos hierzu. Von 7.45—8 Uhr vormittags wurde das Artil- 
leriefeuer noch einmal aufs äußerste gesteigert; pünktlich umi 8 Uhr 
wurde das Artilleriefeuer nach rückwärts verlegt und die Infanterie 
trat aus der 300 m von der Gruppenbefestigung entfernten Sturm¬ 
stellung zum Angriff an. Um 8.30 vormittags hatten unter Füh¬ 
rung des Majors Sprösser vom Regiment 125 eine Kompagnie des 
Infanterie-Regiments Alt-Württemberg (Nr. 121) und zwei Kom¬ 
pagnien des II. Bataillons Infanterie-Regiments Kaiser Friedrich, 
König von Preußen (Nr. 125), unterstützt durch die 1. und 5. Kom¬ 
pagnie der Württembergischen Pioniere (Nr. 13) die befestigte, 
äußerst wichtige Höhe genommen. Etwa 600 Gefangene wurden 
eingebracht. Aus dieser großen Einzahl von Gefangenen zeigte 
sich erst, wie stark der Feind seine Stellung besetzt gehalten hatte, 
und daß das bisherige Schweigen nur eine Falle gewesen war. 
Trotzdem nahmen bis 9.30 vormittags die 5. und 8. Kompagnie 
des Regiments 121 noch drei weitere Befestigungsanlagen südlich 
der Straße. Bald darauf war die ganze Vorstellung nördlich und
	        
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