Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28 Der Durchbruch am Narew 
überall dieser Abschnitt erreicht worden. Auf dem linken Flügel 
der 4. Garde-Infanterie-Division hielten am Abend das Garde- 
Grenadier-Regiment Nr. 5 und zwei Bataillone des Landwehr» 
Infanterie-Regiments 4 das festungsartig ausgebaute Krasnosielc 
im Westen und Nordwesten abgeschlossen. Es sollte frontal nicht 
angegriffen werden, sondern durch beiderseitige Umfassung fallen. 
Dazu wurde der Orzyc-Äbergang bei Lazy durch die 4. Garde- 
Infanterie-Division vorbereitet, während die Infanterie-Division 
Falk nach Abweisung mehrerer Gegenangriffe den Orzyc bereits 
am 16. Juli überschritten hatte und bis Bagienice-Trilogi vor¬ 
gedrungen war. Der äußerste linke Flügel der Division hatte 
Fühlung mit dem I. Armeekorps, welches zwischen Orzyc und Szkwa 
von Norden her dem weichenden Feinde, IV. sibirischen Armeekorps, 
folgte und auf dem rechten Flügel bis Ruzieck, 8 km nordöstlich 
Krasnosielc, auf dem linken bis Dylewo gelangte. Auf Befehl des 
Oberbefehlshabers Ost wurde die linke Armeegrenze weiter nach 
Westen verschoben, indem die 8. Armee den Abschnitt zwischen 
Rozoga und Szkwa zu übernehmen hatte. 
So war am 16. Juli 1915 abends die ganze Armeegruppe 
Gallwitz im siegreichen Fortschreiten. Kleine örtliche und vor¬ 
übergehende Rückschläge zeugten von der rasch wieder aufgelebten 
Kampfkraft der Russen vor der deutschen Durchbruchsgruppe, ver¬ 
mochten aber dem Fluß des Ganzen keinen Abbruch zu tun. Dort, 
wo die Truppen des Zaren am Abend noch hielten, sollten sie am 
nächsten Tage angegriffen und geworfen werden,--wenn sie 
nichtin der Nacht abzogen. Im Hauptquartier des Generals 
v. Gallwitz war man der Ansicht, daß. die am späten Abend an 
manchen dieser Stellen einsetzenden russischen Vorstöße nur zur 
Verschleierung des Rückzugsbeginns dienen sollten. Dieser Auf¬ 
fassung entsprechend atmeten denn auch die Weisungen für den 17. 
den Geist rücksichtsloser Verfolgung. Korps Dickhuth und XVII. Re¬ 
servekorps sollten von Westen und Norden den Feind auf Nowo- 
georgiewsk zurückwerfen, wobei der linke Flügel des XVII. Re¬ 
servekorps östlich der Bahn Ciechanow—Nasielsk vorzugehen hatte. 
Brigade Pfeil trat zu diesem Korps zurück. Das XI. Korps hatte den 
erweiterten Umzug von Pultusk anzngreifen und diesen befestigten
	        
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