Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

Durchbruch d<»r Kampffront und Vormarsch an den Norew 
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systems wurden überrannt, vereinzelte Gegenangriffe mutiger 
Unterführer niedergeworfen. 
Die zweite russische Hauptstellung in der Linie Ciechanow— 
Opinogora-Dolna—südlich Zielona—südlich Bogate—Krasnosiclc, 
seit langem ausgebaut, mit breiten Hindernissen versehen, bildete 
die letzte durchlaufend angelegte Verteidigungslinie vorwärts des 
Narew. Sie war aus Fliegerbildern bekannt*). Gegen Mittag 
befahl General v. Gallwitz das Vorführen der Armee-Mitte 
znm Angriff gegen diese Stellung. Die Generalkommandos und 
Divisionen waren fest entschlossen, den Angriff gegen diese letzte 
Verteidigungslinie der Russen noch am 14. durchzuführen. Die 
Zarentruppen schienen keine große Kampfkraft mehr zu haben, 
da sie den Verfolgern gut ausgebaute Zwischenstellungen kampf¬ 
los überließen. Jede Stunde Zeitgewinn diente dem Ver¬ 
teidiger zum Heranführen frischer Reserven; dann wurde der Kampf 
wieder wesentlich schwerer. Aber seit 9 Uhr vormittags hatte 
Regen eingesetzt. Das Wetter wurde immer dunstiger und un¬ 
sichtiger. Die Marschbewegungen wurden dadurch verlangsamt; 
die Aufklärung wurde ungeheuer erschwert. Trotzdem gelangten 
das XI. und XVII. Armeekorps in der 3. und 4. Nachmittags¬ 
stunde so nahe an die feindliche Stellung heran, daß starke Besetzung 
dort festgestellt und die Artillerie zum Beginn des Wirkungs¬ 
schießens in Stellung gebracht werden konnte. Das immer schlechter 
werdende Wetter verhinderte die Artilleriebeobachtung und er¬ 
schwerte die Erkundung; dennoch blieben beide Divisionen des 
Korps Plüskow im Drange nach vorwärts bei ihrer Absicht, noch 
am Abend zu stürmen. Die 38. Infanterie-Division wollte beider¬ 
seits Zaluce-Patory in Richtung auf Paluki durchbrechen und zog 
dazu unter dem Befehl des Kommandeurs der 83. Infanterie- 
Brigade, Generalmajors v. Unruh, das Infanterie-Regiment Nr. 94, 
das Coburger Bataillon des Regiments 95 und die Brigade 
Pfeil zusammen. Das auf dem rechten Divisionsflügel eingesetzte 
Regiment 96 sollte sich zunächst zurückhalten, während das Gothaer 
und das Hildburghausener Bataillon des Regiments 95 und die 
*) Sieh« Seite 27.
	        
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