Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28. Der Durchbruch am Narew 
und Schnellbrücken zum Aberwinden dieser bereitgelegt. Kost und 
Getränke hatten sie für mehrere Tage bei sich. Die Minenwerfer 
standen, mit reichlicher Munition versehen, schußbereit. Der Nach¬ 
schub jeglicher Art war bis ins kleinste durchdacht und alles Er¬ 
forderliche veranlaßt. Die Artillerie hatte sich im Laufe der letzten 
Tage auf alle in Betracht kommenden Ziele eingeschossen; hier und 
da hatte ein kurzes Probeschießen stattgefunden. Infanterie und 
Artillerie waren eingespielt; die nötigen Zeichen waren verab¬ 
redet und erprobt worden. An einzelnen Abschnitten hatte sich die 
Infanterie schon näher an die feindlichen Linien herangeschoben; 
einige für den Angriff wichtige feindliche Vorstellungen waren in 
den letzten Tagen bereits gestürmt und gegen alle Anstrengungen 
des Gegners gehalten worden. 
In der Nacht wurden die eigenen Hindernisse durchschnitten und 
mit Sturmgassen versehen; die Gräben erhielten breite Ausfall¬ 
stufen. Dank der genau durchdachten Verschleierungsmaßnahmen 
waren dem Feinde anscheinend die Angriffsvorbereitungen*) ver¬ 
borgen geblieben. Er hielt die vorderen Gräben stark besetzt; seine 
Artillerie schien jedoch nicht verstärkt zu sein. Auf Bahnhof 
Ostrolenka meldeten die Flieger Truppen ein ladungen und Ab¬ 
transporte. 
Generalfeldmarschall v. tzindenburg war im Laufe des Tages 
im Hauptquartier der Armeegruppe, in Willenberg, eingetroffen. 
General v. Gallwitz hatte sich mit seinem Chef des Generalstabes, 
Oberst Marquard, und dem engsten Stabe nach Dzierzgowo vor¬ 
begeben, wo er zunächst verblieb. Verbindungsoffiziere waren zu 
allen Korps der Angriffsgruppen entsandt. Wo es noch nicht ge¬ 
schehen, schob sich die Infanterie auf 300—400 m heran. 
Der 13. Juli 1915. 
Der Morgen beginnt zu grauen. In letzter Stunde sind die Uhren 
geregelt. Gegen 3.45 vormittags ist es so hell, daß man auf 
Artillerieschußweite beobachten kann. Plötzlich überschüttet ein 
Hagel schwerer und leichter Artillerie-Geschosse zwischen Lysakowo 
*) Derartige Angriffsvorbereltungen sind näher beschrieben im Heft Nr. 21 
^.Eorlice—Tarnow ".
	        
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