Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28. Der Durchbruch am Narew 
zielt und östlich Rozan sogar noch ein guter Schritt vorwärts getan 
werden. Die 4. Garde- und die 83. Infanterie-Division hatten 
sich hier, über die Linie Dombrowka—Chelsty vorgehend, in har¬ 
ten Kämpfen des Nordostteils des Waldgeländes und des west¬ 
lichen Teils von Kruszewo bemächtigt. Die blutigen russischen 
Verluste waren sehr schwer. Die Beute des Tages war verhältnis¬ 
mäßig gering: 3319 Gefangene und 13 Maschinengewehre. 
Auch die deutschen Verluste an diesem Tage waren stellenweise 
erheblich, die Truppen jetzt 14 Tage ununterbrochen in Marsch und 
Kampf und daher ermüdet. Mangel an Artillerie-Munition wurde 
bei den schlechten Wegen fühlbar. Daher befahl General v. Gall- 
witz dem XVII. Reserve-, dem XI. und XVII. Armeekorps, am 27. 
von einer Fortsetzung des Angriffs abzusehen. Das XIII. Armee¬ 
korps sollte weiter Vorgehen, das I. Armeekorps den Narew-Aber- 
gang erzwingen. 
Am 27. blutete der russische Angriff in zahlreichen Nachkämpfen 
aus; es folgten zwar noch bei Tage und bei Nacht heftige und un¬ 
aufhörliche Anstürme gegen die 85. Landwehr-Division von Serock 
aus und gegen die 86. Infanterie-Division zwischen tzolendry und 
Zatory, die zum Teil bis zum 29. währten. Aber die eisernen Würfel 
waren schon am 26. zu russischen Ungunsten gefallen. Ein weiterer 
starker deutscher Fortschritt am 27. auf dem linken Flügel der 
Armee, auf dem nun auch Teile des I. Armeekorps entscheidend ein- 
greifen konnten, besiegelte nur diese Tatsache. Am 27. abends stand 
das XIII. Armeekorps mit dem Südflügel siegreich östlich des Orz- 
Abschnittes etwa 500 m westlich Iosefowo; die Mitte hatte bei 
und beiderseits Goworowo die große Straße Wyszkow—Gowo- 
rowo—Ostrolenka erreicht. Die 83. Infanterie-Division hatte im 
Anschlüsse an die 4. Garde-Infanterie-Division dem Feinde Rem- 
bisze entrissen. Die Masse seiner Division hatte Generalleutnant 
Stumpfs zielsicher und energisch trotz Wald- und Sumpfgebietes 
nach Nordosten gegen die Linie Cisk—Lipianka vorgeworfen. Sie 
sollte die vor dem I. Armeekorps noch am Narew haltenden Feinde 
in der südlichen Flanke packen und zum Rückzüge zwingen. Zähes, 
blutiges Ringen zeigte, daß die Russen diese Gefahr erkannt hatten: 
es half ihnen aber nichts. Am späten Abend waren Cisk, Li-
	        
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