Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

Die Lage der Mittelmächte am Anfänge des 
Juli 1915. 
(Skizze 1.) 
er erste große Angriff des deutschen Westheeres war an- 
S ^ fangs September 1914 zum Stillstand gekommen. Die 
Front in Frankreich und Belgien war im Schützengraben¬ 
kriege erstarrt. Vergeblich hatten sich die Feinde bemüht, die dor¬ 
tigen deutschen Linien von Mitte Februar bis Ende März 1913 
in der Winterschlacht in der Champagne, dann im Mai/Iuni des¬ 
selben Jahres im Artois, zwischen La Bassse und Arras, zu durch¬ 
brechen. Im Osten war der erste Riesenansturm der russischen Mas¬ 
senheere in den Schlachten von Tannenberg (26.—31. August 1914), 
an den masurischen Seen (8.—11. September 1914), von Lodz*) 
(November/Dezember 1914) und in der Winterschlacht in Ma¬ 
suren**) (Februar 1915) siegreich abgewehrt worden. In einem 
beispiellosen Siegeszuge war nach dem Durchbruch von Gorlice— 
Tarnow***) (2. Mai 1915) fast ganz Galizien mit der Festung 
Przemysl und der Hauptstadt Lemberg bis zum Quellgebiete des 
Bug zurückerobert worden. So war anfangs Juli 1915 im Osten 
eine Kampflinie entstanden, die von Czernowitz an der rumänischen 
Grenze bis Libau mit allen Krümmungen fast 1400 km betrug. 
Kurz zuvor, am 23. Mai 1915, hatte das treubrüchige Italien 
seinem langjährigen Verbündeten, Österreich-Ungarn, den Krieg 
erklärt. Den Italienern gelang es nicht, die Gegenwehr unserer 
Verbündeten in Tirol und Kärnten zu brechen. Im Nordwest- 
Balkan war noch Ruhe. Auf Gallipoli wehrten sich die Türken 
mit äußerster Entschlossenheit. Ihr zäher Widerstand, bei dem 
sie häufig zu Gegenangriffen übergingen, machte der englisch- 
französischen Landungs-Armee jedes weitere Vordringen unmög¬ 
*) Heft Nr. 19. 
**) Heft Nr. 20. 
***) Heft Nr. 21. u. Nr. 24.
	        
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