Volltext: Lüttich-Namur [1]

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unsere zielbewußte Truppenführung, unsere Infanterie, Jäger, Pla¬ 
niere, Feldartillerie und Maschinengewehre doch erst die Be¬ 
dingungen geschaffen haben für das In-Stellung-gehen und das 
Genauigkeitsschießen der schweren Artillerie. Dank gebührt in erster 
Linie dem General v. Emmich, dem General Ludendorff und dem 
General v. Gallwih! Ersteren beiden für Lüttich, letzterem für 
Namlrr! Mit eiserner Energie und stahlharten Nerven hielten 
diese Männer an dem Plan fest, schnell die Zwischenstellungen 
zu durchstoßen und die Werke so von der Außenwelt und dem 
Kern der Festung abzuschneiden! Sie wußten, daß ihre Truppen 
moralisch und militärisch dem Gegner weit überlegen und daß 
selbst die am stärksten ausgebauten Stellungen und in kleine 
Festungen verwandelten Schlösser und Gehöfte nicht lange von 
militärisch minderwärtigen Verteidigern zu halten waren. Auch im 
Festungskriege siegt der Geist der Truppen! Und fürwahr, sie 
hatten sich nicht getäuscht! In kühnem Schwünge und glänzendem 
Zusammenwirken überwanden die deutschen Waffen alle Hinder¬ 
nisse, rangen sie jeden Widerstand zu Boden. Germania sah mit 
stiller Befriedigung, daß ihre Söhne noch der Väter wert waren. 
Alle Kleinmütigen und Zweifler in Deutschland, die gefürchtet 
hatten sich nicht getäuscht! In kühnem Schwünge und glänzendem 
kultur hätte den Deutschen zum Soldatenhandwerk unbrauchbar 
gemacht, lasen mit Stolz und Staunen von den gewaltigen Lei¬ 
stungen der deutschen Heere dort draußen. Ein Stein fiel ihnen 
vom Herzen; gleichzeitig aber stieg drohend für die Kriegsanstifter, 
unsere Feinde, ein Gespenst herauf: „Jede Schuld rächt sich auf 
Erden!" Schlag auf Schlag war es gegangen. Gleich im ersten 
Kriegsmonat waren zwei hochmoderne große Festungen des Geg¬ 
ners in unsere Hand gefallen. Es war ein solcher Erfolg, daß ihn 
oie gesamte Lügenpresse des Auslandes weder ableugnen noch ver¬ 
tuschen konnte. Unsere starke artilleristische Aberlegenheit im 
Festungskriege war bewiesen, und das frische, unaufhaltsame Drauf¬ 
gehen der gewaltigen feldgrauen Flut machte auf die Heere der 
Gegner den nachhaltigsten Eindruck. Unsere Führung hatte dem 
Feinde bereits das Gesetz des Handelns unerbittlich vorgeschrieben; 
sie hatte ihm ihren Willen aufgezwungen. Der deutsche General¬ 
stab wollte die Westmächte auf dem kürzesten Wege nach Paris,
	        
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